Southern Tour

... das Reisetagebuch

unserer Southern Tour in der Zeit von August 2010 bis Juni 2011.

UPDATE 2012-03-18

Ich habe nach langer Zeit mal angefangen die Seite wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. Wir haben sie ja lange vernachlässigt. Unseren Trip nach Dänemark haben wir nach ein paar Tagen in Deutschland wieder abgebrochen. Inzwischen wohnen Arja und ich in einer WG in Nassau. Mehr Details werden wir hoffentlich noch im Blog nachreichen. Ich werde inzwischen mal versuchen unsere Route und die Bilder in der Gallery zu aktualisieren. Mehr Neuigkeiten demnächst.

Peter

Bioča, nicht nur ein Dorfname in Montenegro

15. Mai 2011 12:34 PM, by Arja

In den letzten Tagen haben wir mal wieder viel Hundeelend sehen müssen. Viele humpelnde Hunde, einer, der fast nur noch Haut und Knochen war und kaum noch Fell hatte. Dieser Hund täte sicher besser daran, von einem Auto erfasst zu werden anstatt zu verhungern, zu erfrieren oder zu verjucken. Es war sehr schlimm für mich, dass alles sehen zu müssen.

Wir fuhren durch Montenegro und ich war über jeden weiteren Anblick neuer weiterer Straßenhunde tief erschüttert. Sofern es die Verkehrslage erlaubte, hielten wir bei den Straßenhunden, um sie zu füttern. Es war regnerisch und kalt. In Bioča fuhr ich an einem Parkplatz vorbei, weil hinter mir Verkehr war. Während ich so weiterfuhr, dachte ich darüber nach, ob ich für das Tier umdrehe oder es sein lasse. Scheinbar war es ein Welpe, also musste ich umdrehen. Daran kann man nun wirklich nicht vorbeifahren. Also drehte ich bei nächster Gelegenheit und fuhr zurück. Tatsächlich saß dort ein kleiner Welpe und schien sich, wenn auch zwiegespalten, über mich zu freuen. Sie kam schüchtern, aber schwanzwedelnd, an und fraß langsam, aber dennoch irgendwie zweifelnd, das Hundefutter.

Schweren, schweren Herzens setze ich mich wieder ins Auto und fuhr weiter. Ich war traurig über diesen Zustand und das Schicksal dieses kleinen Hundes. Ich sah immer dieses im Regen und Dunklen frierende und zitternde Tier sowie dessen Schicksal vor Augen. Also fragte ich den Peter nach etlichen 100 Metern, ob wir das Tier nicht mitnehmen wollen. Wir können da doch nicht dran vorbeifahren und das Tier sich selbst überlassen! Nein, das geht nicht! Ich hielt an, wir überlegten und ich entschied dann einfach aus dem Bauch heraus und drehte erneut um. Ich dachte mir, wenn der Hund noch da ist, dann soll es so sein, dass ich ihn mitnehme. Wenn nicht, dann soll es halt nicht so sein. Aber der Hund war da und kam mir schwanzwedelnd entgegen. Ich konnte nun wirklich nicht mehr anders, als das bei diesem Wetter grau, kalt und ängstlich wirkende Tier einzuladen. Peter und ich wechselten also die Plätze im Auto und ich wachte über den Hund.

Nun stellte sich erst einmal die Frage, wie das Tier genannt werden soll. Zunächst hatten wir an das montenegrische Wort für "Hund" gedacht. Da wir aber in absehbarer Zeit nicht an diese Information kommen konnten und das Tier ja nunmal einen Namen haben muss, benannten wir es nach dem Ort, in dem wir es gefunden haben: Bioča (gespr.: Bijotscha).

In den kommenden Tagen mussten wir noch einige überwachte Grenzübergänge meistern, was wir glücklicher Weise auch schafften. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte, wenn sie uns erwischt und wir das Tier nicht über die Grenze bekommen hätten. Es war jedes Mal eine unglaubliche Zitterpartie vor den Grenzen.

Außerdem mussten wir in Ländern, dessen Sprache wir nicht kennen, Welpenfutter und ein Flohhalsband kaufen. Leider nimmt sie das Futter nicht an, aber daheim wartet ja noch ein Hund auf mich, der das nebenbei vielleicht mitfressen kann, damit es kein hinausgeworfenes Geld ist. Inzwischen haben wir herausgefunden, was der Hund frisst und hoffen, dass es das auch bei uns in Deutschland gibt.

Nach langen Überlegungen entschlossen wir uns nach einigen Tagen, außerplanmäßig nach Österreich zu fahren, um einen vertrauenswürdigen Tierarzt zu finden. Schließlich ist der Balaton in Ungarn nicht mehr allzu weit von der österreichischen Grenze entfernt. Also fuhren wir nach Wiener Neustadt und wollten gleichzeitig Hans und Veronika besuchen, die wir in Jordanien kennengelernt hatten, die aber leider in der Steiermark unterwegs sind. Wir haben einen guten Tierarzt gefunden und das Tier versorgen lassen.

Mag gar nicht an die Zeit denken, wenn wir wieder zu Hause sind und ich nicht mehr jeden Tag mit dem Hund zusammen bin. Sie ist wahnsinnig süß, sie hat so tolle Augen und Ohren. Mit ihren geschätzten 2 Monaten kann sie aber auch ein sagenhaftes Biest sein. Aber wenn sie will, kann sie bereits jetzt etwas hören ; )

Schöne Länder bei Mistwetter

12. Mai 2011 12:30 PM, by Arja und Peter

In den letzten beiden Wochen war es um das Wetter leider nicht so gut bestellt. Daher haben wir ziemlich viel Fahrstrecke hinter uns gelegt. Nachdem wir Albanien verlassen haben, sind wir durch Mazedonien, den Kosovo, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kroatien und Ungarn gefahren und sind nun in Österreich. Unsere ursprünglich geplante Route mussten wir ja ohnehin schon aus finanziellen Gründen leider ändern. Also entschlossen wir uns, die meisten Länder relativ schnell zu durchgefahren und einen direkteren Weg zu wählen, als es ursprünglich geplant war, um möglichst schnell nach Skandinavien zu kommen. Aber einige Länder haben wir ja bereits zu Beginn unserer Reise kennengelernt; es war somit auch nicht allzu schlimm, sich nicht länger dort aufzuhalten.

An unserem letzten Tag in Albanien fing das Regenwetter an und so ging es viele Tage weiter.

Danach kamen wir nach Mazedonien und den Kosovo, die ja noch unbekanntes Terrain für uns waren, aber leider hat es auch hier fast ununterbrochen geregnet, so dass wir unsere Eindrücke der Länder hauptsächlich nur aus dem Auto gewinnen konnten. Gerade Mazedonien war aber, soweit man es anhand des kurzen Aufenthaltes sagen kann, sehr schön. Wir haben hier nur den Westen des Landes durchfahren und sind dabei durch einen Nationalpark mit viel Wald, vorbei an einigen Seen und über eine bergige Landschaft gekommen. Skopje haben wir im Anschluss noch besichtigt. Zwar sind wir auch hier zum größten Teil wieder mit dem Auto durch die Stadt gefahren, aber man konnte sich dennoch ein angemessenes Bild von der Stadt machen. Auf den ersten Blick nicht besonders ansprechend, hat die Stadt nach und nach doch ein bisschen von ihrer schönen Seite gezeigt. Bei besserem Wetter könnte man dort sicher ein paar schöne Tage verbringen. Durch den Kosovo zu fahren war auch sehr interessant. Obwohl die Landschaft hier flach ist und nur an den Grenzen sich in allen Himmelsrichtungen Berge erheben, haben wir hier einige interessante Eindrücke erhalten. Leider haben wir nicht viel von Pristina sehen können, da auch hier das Wetter wieder gegen uns war. Innerhalb von ein paar Stunden hatten wir den Kosovo durchfahren und sind in Montenegro eingereist. Dort machten wir die Erfahrung, dass es auch Grenzübergänge gibt, bei dem zwischen den Kontrollpunkten der jeweiligen Länder auch mal 11 km liegen können. Irgendwie zweifelten wir schon an unserem Verstand, ehe sich der Grenzposten von Montenegro zeigte. Schon bei unserem ersten Besuch Montenegros sind wir von der Landschaft dort begeistert gewesen. Und auch dieses Mal hat sich das Land trotz Regen wieder toll präsentiert. Von den Balkanländern hat es vor allem Peter hier am besten gefallen. Anschließend ging es nach Serbien. Vor dem Grenzübergang war ein elendig langer Stau. Unmengen an Autos und vor allem Lkws. Wir wussten nicht, wie weit es noch bis zur Grenze ist und was da vorne irgendwo wohl los ist. Wir befürchteten schon die schlimmsten Wartezeiten. Wider Erwarten aber waren wir doch schon nach ca. 2 Stunden durch die Grenzkontrollen durch. Auch hier hat es uns diesmal wirklich gut gefallen. Hatten wir beim ersten Besuch des Landes noch einen nicht ganz so schönen Eindruck erhalten, da wir abgesehen von Belgrad hauptsächlich durch Industrie- und Gewerbegebiete gefahren sind, konnten wir diesmal sehen, wie schön das Land doch an anderen Ecken sein kann. Wir sind unter anderem durch eine sehr schöne Landschaft mit einigen Hügeln, weiten Grasflächen und kleinen Wäldchen gekommen. Als nächstes ging es nach Bosnien-Herzegowina, wo es wie im letzten Jahr auch diesmal wieder sehr schön war und wir auch endlich mal wieder, nachdem wir bereits in Serbien die Sonne mal kurz gesehen hatten, einen komplett regenfreien Tag hatten. Kroatien haben wir nur kurz durchfahren, um nach Ungarn zu kommen. Die Landschaft wurde in diesen beiden Ländern nun wieder richtig flach, so dass man sich schon fast wie zu Hause fühlen konnte. Auch die Dörfer in Ungarn sahen teilweise so aus, als wäre man irgendwo in Deutschland unterwegs. In Ungarn waren wir noch kurz am Balaton, konnten aber die Zeit dort nicht genießen, da wieder einmal der Regen zu uns zurück gekehrt ist. Und das obwohl wir uns doch schon auf das kalte Wasser des Balatons bei Bombenwetter freuten. Immer wieder planten wir während der ganzen Regenzeit, wo wir unser Zelt mal für längere Zeit wieder aufstellen könnten, wenn es zumindest nicht mehr so extrem regnet. Alle Pläne aber wurden vom Regen wieder durchkreuzt. Jetzt sind wir in Österreich nahe der ungarischen Grenze und genießen das schöne Wetter, das wir nun doch endlich bekommen haben und das glücklicherweise schon seit ein paar Tagen anhält.

Ein paar unserer Eindrücke aus Albanien/Tirana

2. Mai 2011 12:07 PM, by Arja und Peter

Von Tirana hatten wir ein völlig falsches Bild vor Augen. Wir stellten es uns ähnlich wie Podgorica vor - trist und grau. Aber es ist nicht mal ansatzweise so. An sich eigentlich sehr schön - vor allem im Vergleich zu unseren Erwartungen. Niemals hätten wir gedacht, dass es dort 3- oder 4-spurige Straßen, erst recht nicht ebensolche Kreisel gibt! Sehr belebt war insbesondere die Haupteinkaufsstraße, die da nicht Fußgängerzone ist, mit ihren vielen Einkaufsmöglichkeiten. Das besondere an der Stadt, so hatten wir im Vorfeld gelesen, sollten die vielen bunt gestrichenen Häuser sein. Zunächst sahen wir nichts davon, als wir die Stadt erkundeten, doch später kamen wir im Zentrum an einer großen Straße vorüber, an der ein Häuserblock wirklich in vielen verschiedenen Farben gestrichen war. Auch sonst hat die Stadt abgesehen von ein paar häßlichen Hinterhöfen, zumindest in Zentrumsnähe einen sehr freundlichen Eindruck auf uns gemacht. Es gab einige größere Parkanlagen und viele Straßen waren mit Bäumen am Straßenrand gesäumt, so dass es sehr grün ist.

Uns war zuvor in Albanien schon aufgefallen, dass es im Land sehr viele schön und sauber wirkende Restaurants und Cafes gibt, die meist sogar in den kleinen Dörfern verhältnismäßig nobel schienen. Auch hier in der Hauptstadt gab es wieder an jeder Ecke unzählige kleine gemütliche Cafes, Biergärten, tolle Restaurants und Eisdielen. Und überall sitzen die Menschen in gemütlicher Atmosphäre und genießen das Leben in der Stadt. Leider gibt es aber auch ein paar Schattenseiten wie in jeder Großstadt. Auf den Straßen waren viele bettelnde Menschen unterwegs, der Anblick ist nicht schön. Wir kennen das ja im Grunde schon aus anderen Ländern, aber nicht in dem Ausmaß. Da saß ein vielleicht höchstens 4- jähriges Kind bettelnd Mitten auf der Straße. Es suchte den Blickkontakt zu anderen Menschen und fand ihn leider zu mir. Es sah mich so traurig an und hielt mir die offene Hand entgegen. Das war hart. Hätte das Kind am liebsten mitgenommen, wie jeden einzelnen Hund immer. Ich versteh es nicht, wie es sowas geben kann. Das ist doch unfair. Am schlimmsten trifft es mich bei Tieren und Kindern. Beides völlig unschuldige Wesen, die es nicht verdient haben, dass es ihnen schlecht geht. Eine andere Szene war an der antiken und berühmten Brücke Tanners Bridge. In der Nähe floss ein Bach. Wir haben die Brücke bestaunt, während unten am Wasser eine dünne und braun gebrannte Frau das Gesicht ihres Kindes gewaschen hat. Vielleicht müssen sie das verschmutzte Wasser sogar trinken.

Abgesehen von diesen schlimmen Dingen ist Albanien aber ein sehr schönes Land.

Wo gehts hier lang?

30. April 2011 12:03 PM, by Peter

Heute sind wir von der albanischen Mittelmeerküste ins Landesinnere nach Berat gefahren. Dabei haben wir mal wieder ein paar interessante Aspekte der albanischen Verkehrslage kennengelernt. Zwischen den Orten Vlore und Fier wurde vor kurzem anscheinend eine neue Umgehungsstraße gebaut, die teilweise noch nicht fertiggestellt ist. Als wir den Anfang der Straße erreichten, gab es daher eine Umleitung. Zwar standen nirgends Schilder aber der normale Weg war durch zwei Baufahrzeuge blockiert. Da mit uns ein anderes Fahrzeug ebenfalls vor diesem Hindernis halt machen musste und dessen Fahrer eine am Straßenrand stehende Person nach dem Weg fragte, sind wir diesem Wagen einfach gefolgt. Dadurch kamen wir nach kurzer Fahrt auf einen schlammigen Feldweg in einem nahegelegenen Wäldchen. Der Fahrer des anderen Fahrzeugs wusste anscheinend irgendwann auch nicht mehr wirklich weiter und drehte um. Da ich eigentlich ungern auf einem Weg wieder zurückfahre und wir von weitem bereits die Straße, die wir erreichen wollten, sehen konnten, drehten wir nicht und fuhren auf eigene Faust weiter. Nach einem bisschen Hin- und Hergefahre sahen wir ein weiteres Fahrzeug in dem Waldstück. Da es vermutlich unter normalen Umständen in diesem Wald nicht sehr viel Verkehr gibt, war anzunehmen, dass auch dieses auf dem Weg zu der neuen Straße war. Wir folgten daher nun diesem Auto. Tatsächlich erreichten wir kurz darauf dann die gesuchte Straße. Auf dieser angelangt, kamen wir nach kurzer Fahrt zu unserem nächsten Problem. Unsere Fahrspur hörte plötzlich auf und ging in einen Schotterweg über. Es war zu sehen, dass vor uns schon einige Fahrzeuge auf die weiterhin asphaltierte Gegenfahrbahn gewechselt hatten. Aber auch der Schotterweg war schon mehrfach befahren worden wie man sah. Da Beschilderung mal wieder komplett fehlte, wussten wir nicht was zu tun war. Wir entschieden uns nach kurzem Überlegen dafür, auf unserer Fahrspur zu bleiben und auf dem Schotter weiter zu fahren. Nach etwa 500 Metern wurde uns die Entscheidung dann nachträglich noch abgenommen, da der Schotterweg durch einen Kieshaufen versperrt wurde und wir nun doch gezwungen waren, auf die Gegenfahrspur zu wechseln. Als dann nach kurzer Zeit des Fahrens die Schotterpiste unserer ursprünglichen Fahrbahn wieder in Asphalt überging, stellte sich erneut Ratlosigkeit ein. Sollten wir zurück auf die normale Fahrbahnseite wechseln oder, da wieder mal nichts ausgeschildert war, weiter auf der Gegenfahrbahn bleiben? Wir fuhren auf der Gegenfahrbahn weiter und siehe da, wenige Momente später stand tatsächlich ein Schild für Gegenverkehr am Fahrbahnrand. Wir hatten uns also diesmal richtig entschieden. Dass später dann die Fahrbahn noch komplett durch ein Band abgesperrt war, irritierte uns dann auch nicht mehr. Wir umfuhren einfach die Absperrung und hielten uns weiter auf der Straße. Hier gilt vermutlich die Devise: "Hauptsache du kommst weiter, wie, ist egal solange du dein Ziel erreichst.". Aber trotz all der Verwirrungen hatten wir immerhin auf dieser neuen Straße, im Gegensatz zu den bisherigen, einen ausgezeichneten Fahrbahnbelag.

Märchenhaftes Griechenland

27. April 2011 11:59 AM, by Arja

Es war einmal eine super schlecht gelaunte Arja, die von allem genervt war. Ob es das ständige Zeltplatz Suchen war oder das viel zu vollgestopfte Auto, in dem immer alles gesucht werden musste, mangelnde Bewegung, weil man oft nur im Auto saß und gefahren ist, die Reisebegleitung, in dessen unmittelbarer Nähe man fast 24 Stunden am Tag war. In Griechenland dann ließen sie sich bei Astakos für 10 Nächte in einer Bucht am Mittelmeer nieder und beschlossen, Tag und Nacht weitgehend getrennt voneinander zu verbringen. Nach einigen Nächten war ganz plötzlich die Welt für Arja wieder in Ordnung. Sie war wieder voll dabei, hatte gute Laune, wieder Spaß "am Jahr" und auch wieder mit ihrer Reisebegleitung. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ...

Dafür, dass ich an Griechenland überhaupt nicht interessiert war, hat es mich - landschaftlich - umgehauen. Da ist das türkisfarbene Mittelmeer, viele grüne Wälder, überall kleinste Buchten mit Steilküste oder aber Strand, direkt am Straßenrand wachsen unzählige Blumen in sämtlichen Farben und Variationen. Vergleichen kann ich das Land nicht mit anderen schönen Ländern, z. B. der Türkei. Denn wir haben uns in diesen Ländern ja zu verschiedenen Jahreszeiten aufgehalten. Sicher wird es in der Türkei im Frühjahr genauso schön bunt blühen wie in Griechenland. Und auch der Großteil der Griechen selbst, die wir getroffen haben, waren äußerst freundlich - im Gegensatz zu dem, was wir uns haben sagen lassen.

Die Bucht bei Astakos war an sich nun nicht der wahre Knüller, was an dem vielen Müll lag. Abgesehen davon aber war es dort sehr schön. Inmitten von Schaf- und Ziegenherden oder lauter grunzender und stinkender Schweine samt vielerlei Ferkel zelteten und aßen wir, machten jegliche andere Dinge. Es ist erstaunlich dort. Gibt es gar keine Schäfer oder Schweiner? Die Tiere kamen jedes Mal wie aus dem Nichts und verschwanden ebenso wieder, ohne dass sie jemand zusammentrommelte. Aber auch die Schweine konnten uns nicht davon abhalten, endlich mal unsere Hängematte zwischen zwei Bäumen aufzuhängen und darin zu faulenzen. Der Strand an der Bucht war extrem flach abfallend, das war ziemlich cool. Zwei Mal waren Peter und ich dort im Wasser und es war unbeschreiblich eiskalt. Trotz Schnappatmung und Gänsehaut unter Wasser war es aber dennoch eine äußerst willkommene Erfrischung in den wahnsinnig heißen Tagen dort.

Hellas

20. April 2011 3:33 PM, by Peter

Nach unserem zweiten Türkeiaufenthalt, von dem wir wieder einen Großteil in unserer "zweiten Heimat" (Cirali) verbracht haben, sind wir nun in Griechenland angekommen. Auf den ersten Blick gab es, abgesehen von den Schriftzeichen auf den Verkehrsschildern keinen großen Unterschied zur Türkei. Eine wunderschöne, mediterrane Landschaft, die wir von dort schon kannten erwartete uns auch hier. Die ersten landestypischen Besonderheiten begegneten uns dann beim durchfahren der Ortschaften. Die Zeiten der gut ausgestatteten Tankstellen der Türkei, deren Parkplätze und Sanitäreinrichtungen wir des öfteren in Anspruch genommen hatten, war nun anscheinend vorbei. Die Tankstellen, die wir hier vorfanden waren sehr klein und hatten meist nur zwei, direkt an einer Wand stehenden, Zapfsäulen, so dass diese nur von einer Seite aus angefahren werden konnten. Aber immerhin sind die Benzinpreise wieder etwas niedriger. Das Nächste, dass wir mit Freude zur Kenntnis nahmen, war, dass es hier auch wieder "richtige" Supermärkte gibt. Begeistert sind wir in den ersten Lidl gerannt und haben uns nach langer Abstinenz mal wieder mit "richtigem" Käse, Wurst und Brot eingedeckt. Das war vielleicht ein Festmahl.

Da wir beschlossen hatten, uns nun regelmäßig mit dem Zelt niederzulassen und die Übernachtungen im Auto auf ein Minimum zu reduzieren, haben wir bisher jeden Tag ein abgelegenes Plätzchen zum Übernachten angesteuert. Dabei haben wir wirklich traumhafte Orte und Landschaften zu sehen bekommen.

Von den Mittelmeerstränden mit einsamen Buchten bis zu den Bergen mit glasklaren Bergseen haben wir dieses abwechslungsreiche Land nun kennenlernen dürfen. Auch die Menschen die wir bisher trafen, auch wenn es nicht viele waren, sind alle sehr freundlich gewesen.

Aber es gibt auch Negatives, was uns aufgefallen ist. Zum einen sind hier ständig die Wegweiser und Verkehrsschilder mit Graffitis oder anderem vollgeschmiert beziehungsweise überklebt, so dass es für uns, ohne-Navi-Fahrende, eine zusätzliche Hürde bei der Wegfindung darstellte. Und die zweite nervige Kuriosität hier im Lande sind die Öffnungszeiten. In der Regel ist es unmöglich nach 15 Uhr ein kleines Geschäft, wie etwa einen Bäcker, zu finden, der noch geöffnet hat. Auch die Sehenswürdigkeiten, zu denen man Einlass benötigt, sind ab 15 Uhr nicht mehr zu besichtigen. Das wirtschaftliche Leben hört hier quasi kurz nach dem Mittag auf.

Aber von diesen kleinen Wermutstropfen abgesehen ist das Land wirklich wunderschön und hat auf jeden Fall seinen besonderen Reiz. Wir sind gespannt, was die letzten Tage noch so für uns bereit halten bevor es weiter nach Albanien geht. Wir haben beschlossen den Süden des Landes, also Athen und Peloponnes , nicht mehr zu bereisen. Um einige Kilometer und das damit verbundene Benzin zu sparen haben wir uns zu einer anderen Route entschlossen. Diese muss ja nicht zwangsläufig unspektakulärer sein obwohl uns der Süden sicher auch gereizt hat. Aber wir hatten auch so schon eine sehr schöne Zeit in Griechenland und sind ja noch nicht am Ende.

Achterbahn

3. April 2011 10:20 AM, by Arja

Dieses finstere Regenwetter passt hervorragend zu meiner momentanen Stimmung. Heute Abend sind wir aus Cirali abgereist. Einerseits freu ich mich, dass wir wieder weiter kommen, andererseits graut es mir davor. Ich habe keine Lust wieder so oft im Auto zu schlafen, was sich wohl nicht oft vermeiden lässt. Ich habe keine Lust mich wieder nur alle paar Tage waschen zu können. Ich habe keine Lust, auf lange Zeit wieder auf noch engerem Raum als sonst schon mit Peter, mit dem ich ohnehin schon seit sieben Monaten aufeinander glucke, zu leben. Und, und, und. Brauche meinen Freiraum und werde ihn wohl in nächster Zeit nicht ausreichend bekommen können - und der Gedanke/die Gedanken frustrieren :( . Peter ist ein toller Mensch, aber oft reicht wirklich nur seine Anwesenheit - weil wir einfach schon viel zu lange Zeit aufeinander hängen. Eigentlich war es ja auch geplant, dass wir arbeiten gehen, so dass man wesentlich weniger Zeit miteinander verbracht hätte. Nie habe ich gedacht, dass ich einmal so genervt sein könnte von dem fehlenden Freiraum und deren Folgen... Nie hätte ich gedacht, dass mir dieser Raum, den ich mir auf lange Zeit mit einer Person teile, zu schnell zu eng wird - ist ja nicht erst seit heute so...

Oft frage ich mich in letzter Zeit auch, ob ich das Ganze so 4,5 Monate überhaupt noch machen will... Brauch Freiheiten und Freiraum!!! Mehr als dass ich es kriege! Aber hat jemals jemand behauptet, es würde 362 Tage nur einfach und schön sein? Nein!

Mir fehlt meine Familie, vor allem meine drei tollen Neffen (von einem habe ich vor Abreise nur die ersten fünf Monate miterleben dürfen) und die Tiere. Mir fehlen meine Freunde.

Dann musste ich wieder vier tolle Hunde im tollen Cirali zurücklassen. Das ist nicht schön. Von Shy habe ich mich nicht mal mehr verabschieden können, weil sie nachmittags nicht mehr kam. Ich wollte sie doch alle nochmal schön füttern und kuscheln. Vor allem Shy wollte ich ordentlich knuddeln zum Abschied. Sie hat es so gern und ist so verschmust. Erst war sie lange Zeit sehr scheu, hat sich nicht berühren lassen. Bis eines nachmittags sie sich neben mich legte. Ich startete erste Annäherungsversuche. Erst mit dem Finger auf die Nasenspitze, dann vorsichtig mit der Hand über die Nase, Ohren und letztendlich den gesamten Kopf. Wohl war ihr teilweise nicht so wirklich, so kam es mir vor. Aber dadurch, dass sie es dennoch zugelassen hat, ohne wegzurennen, hat sie wohl gemerkt, dass es sogar auch sehr schön sein kann, von einem Menschen angefasst zu werden. Seit dem freute sie sich immer - vor allem übers gestreichelt werden. Und nun ist da wieder keiner mehr, der sie und ihre Kollegen mit Brot und Joghurt füttert, der mit ihnen spricht, spielt und sie streichelt - doof. Die selbe Geschichte wie im letzten Jahr mit meinem lieben Freund, den krassen Krustenköpek. Nur irgendwie nicht ganz so schlimm wie seinerzeit.

Cirali ist Natur pur. Die Gegend ist wahnsinnig schön, die Menschen sind alle sehr freundlich, viele halten sich sogar Hunde, die (streunenden) Hunde dort sind alle toll. Es gibt hier sehr, sehr viele Pensionen und Hotels. Aber alles noch auf niedliche Art und Weise, klein und familiär. Keine aneinandergereihten fetten all-inclusive-Hotalanlagen. Auch während der Hauptsaison soll es von Touristen nicht so überlaufen sein, wie wir uns von einem Deutschen, der vor ein paar Jahren dorthin zog, haben sagen lassen.

Zu guter letzt, wissen wir nicht, ob wir es tatsächlich noch bis ans Nordkap schaffen. Der Ölwechsel und die Sache mit dem Reifen waren extrem teuer, Sprit ist hier so teuer und Tanken lässt sich nunmal nicht vermeiden, Griechenland soll auch teuer sein. Nun ja, wir werden es sehen ...

Ich hab echt keine Ahnung, welchen Titel ich dem Blog geben soll.

31. März 2011 4:19 PM, by Arja

Fast ist es schon wieder so weit und die restlichen tollen und süßen Hunde haben es geschafft: Ich kann sie hier doch nicht allein lassen :( .

Momentan noch kann ich die ganze Sache halbwegs nüchtern und vernünftig betrachten, doch kann ich für nichts garantieren... Wie gut, dass wir hier bald abreisen!

Der Iki, der ist wirklich bald schon so cool wie mein lieber Freund, der krasse Krustenköpek, der da ja leider nicht mehr hier ist :( . Iki hat uns heute das erste Mal mit ins Dorf begleitet. Seine Schwester, Shy, hat auf halbem Wege Kehrt gemacht. Ich hab Iki gesagt, er soll auch umdrehen, damit ich mich letztendlich nicht noch so sehr in ihn verliebe wie in meinen lieben Freund, den krassen Krustenköpek, aber er tat es nicht. Als wir hier wieder am Zeltplatz ankamen, kamen die restlichen Hunde auch wieder angelaufen. Sogar Kumpel war mal wieder mit von der Partie!

Mama Köpek, die gerade vor vielleicht 6 Monaten Iki, Shy und Frechdachs (und einen weiteren, der aber nicht mehr hier ist :( ) geworfen hat, ist schon wieder trächtig. Sie kann einem wirklich leid tun :( . Sie hat ein Halsband um, welches zu fest aussieht. Aber sie lässt ja keinen an sich ran, genauso wenig wie ihre Tochter Frechdachs, sonst hätte ich sie schon längst von dieser Halsschlinge befreit. Letztes Jahr durfte ich ihr noch über die Nase streichen, jetzt nicht mal mehr das...

Dafür hat Shy inzwischen so viel Vertrauen zu uns gefasst, dass man sie richtig durchknuddeln kann. Vor einiger Zeit kam sie noch immer an, wollte spielen, war dann aber letztendlich doch zu scheu. Das war immer sehr süß. Sie wollte, traute sich aber nicht.

Eigentlich müsste Shy jetzt Frechdachs heißen und Frechdachs Shy. Zwar ist Frechdachs auch frech, dafür aber noch immer sehr scheu - im Gegensatz zu Shy...

Ich glaube, ich könnte allein über die Hunde hier ein ganzes Buch schreiben.

Sie sind aber auch wirklich ziemlich cool. Aus für uns unerkennbarem Grund (Meinen sie wirklich die Menschen dort ganz am anderen Ende der Bucht?) fangen sie urplötzlich an wie blöd zu bellen und rennen erstmal quer über den Strand. Schuhe werden geklaut, Tupperdosen, Kaffeefilter usw. Als wir unachtsam waren, haben sie selbst Peters eingepacktes Stück Huhn, welches wir unter dem Auto lagerten, weil es im Auto viel zu heiß war, einfach so geklaut, die Biester :D ! Genauso wie das letzte bisschen Hundefutter. Es lag in einer Tüte im Fußraum des Autos. Irgendwann war es weg. Liegt ja auf der Hand, wo es geblieben ist. Peter hat es sicherlich nicht heimlich gegessen :D ...

Gestern bin ich sehr früh ins Zelt gegangen, weil ich sehr müde war. Iki und Shy haben nichts anderes zu tun gehabt, als ihre Nasen und Pfoten durch die geschlossene Zelttür zu stecken. Iki hat es so sogar ganz bis ins Zelt geschafft und wäre wohl am liebsten mit ins Innenzelt gekommen. So kam es mir jedenfalls vor - das Innenzelt war noch offen, weil ich noch dabei war, mein Schuhwerk auszuziehen. Sie sind aber auch alle einfach nur toll!

Einen weiteren Hund haben wir vor einigen Tagen kennengelernt. Wir waren mal wieder bei Kütle, unserem Stamm-Internet-Restaurant, im Internet zugange, und er beschnüffelte sich draußen gerade mit dem Kütlehund. Ich hatte mich mal wieder nicht unter Kontrolle, konnte nicht widerstehen und musste den Hund anquatschen. Dieser Hund ist so knuffig! Peter taufte ihn auf Alf, was auch irgendwie passend ist. Leider haben wir Alf hiernach nur noch einmal wiedergesehen und haben deshalb kein Foto. Er hat sehr, sehr viel Fell auf seinen nach vorne fallenden Schlappohren. Er hat ein hellbraunes Gesicht, unter seinen Augen ist das Fell wesentlich dunkler. Dadurch wirken die Augen ziemlich krass. Er mag so um die 1,5 Jahre alt sein, also noch sehr jung. Alf freute sich gleich so sehr, als ich ihn angesprochen hatte. Und er wollte immer mehr gestreichelt werden - wie mein lieber Freund, der krasse Krustenköpek. Seinen Liegeplatz wählte er (natürlich) direkt neben meinem Stuhl. Die ganze Zeit hatte ich gehofft, der Hund geht nicht (die Restaurants hier sind mit Planen geschlossen, durch die so ein Hund durchaus durchschlüpfen kann), ehe wir es tun. Wie schön wäre es gewesen, wäre er mit zum Zeltplatz gekommen... Und gerade DESHALB hoffte ich andererseits, er kommt nicht mit zum Zeltplatz. Er stand nicht einmal auf, als ich ihm sagte, wir gehen jetzt :D - besser so :D ...

Dass wir diesen Hund getroffen haben, hätte auch bedeuten können, dass mein lieber Freund, der krasse Krustenköpek, sich hier doch noch aufhält, wir ihm nur noch nicht begegnet sind. Aber diesen Gedanken hatte ich gleich wieder verworfen, bevor ich erneut enttäuscht werde.

Peter sagte mir heute Morgen, er hätte das Gefühl gehabt, dass hier ein Hund gepennt hätte. Auch ich hatte irgendwie das Gefühl (nächtliches Gebell ganz aus der Nähe, Raschelgeräusche, die sonst nicht sind). Jetzt, 21:38 Uhr, liegen hier auch noch zwei Hunde - Shy und Frechdachs. Sonst waren sie alle sicher gegen 19:00 Uhr immer verschwunden. Das geht nicht. Sie können nicht anfangen, hier zu schlafen! Ich hab mich eh schon in jeden Einzelnen verliebt. Die machen dadurch doch alles nur schlimmer!

Ich würde euch gerne erzählen, welche tollen Hunde es hier sonst noch alles gibt, aber das würde wirklich dann langsam den Rahmen sprengen. Es sind nämlich wirklich sehr, sehr viele...

Ach man, warum nur bin ich so vernarrt in Hunde? Jeder einzelne Hund hier ist auf seine ganz eigene Art einfach nur toll! Ich würde so gerne alle mitnehmen und ihnen allen ein schönes Zuhause schenken. Vor allem aber würde ich auch Mama Köpek so gern von ihrem Leid befreien. Soll mich nicht wundern, wenn sie direkt nach ihrem nächsten Wurf wieder geschwängert wird, sobald es möglich ist. Das ist doch kein Leben. Shy und Frechdachs wird es genauso ergehen - sie sind auch Weibchen.

Ein Teufelskreis.

Leider kann ich ihnen allen nicht helfen. Warum? Weil ich das Geld nicht habe. Doof, dass sowas am Finanziellen scheitern muss. Beruflich wäre genau DAS mein Ding. Nur leider gibts dafür kein monatliches Gehalt - im Gegensatz, Menschen, die so etwas machen, müssen dafür zahlen ...

Bei so viel Verlockung durch viele tolle Hunde, war es klar, dass ich mir früher oder später die Krätze einfange. Hoffe, die geht bald wieder vorbei :D

Entschuldigen Sie bitte, können Sie mir sagen, wie spät es ist?

31. März 2011 2:26 PM, by Arja

Man, man, man, das waren ein paar Tage völliger Verwirrung ...

Als die Uhren in der Nacht vom 26.03. auf den 27.03. auf Sommerzeit umgestellt wurden, waren wir uns sehr sicher, dass die Uhren in der Türkei auch umgestellt werden, so dass wir - nichts Böses ahnend - das auch taten.

Auf unserem Campingplatz wird man morgens gegen 08:00 Uhr in der Regel mit frischem Brot beliefert (manchmal aber auch nicht). Die beiden Tage nach der vermeintlichen Zeitumstellung kam der Ekmegmann eine Stunde "zu früh", "zu spät", "man weiß es nicht". Hat der etwa die Zeitumstellung verpeilt? Somit bin ich morgens zum Bäcker gelaufen, weil ich dachte, auf den Ekmegmann sei mal wieder kein Verlass und er würde eh nicht mehr bei uns vorbeifahren. Weitere Kuriositäten taten sich auf, so dass wir uns irgendwann folgende Fragen stellten: "Mist, welche unserer vielen Uhren, die teilweise nach deutscher Uhrzeit und teilweise nach Landesuhrzeit laufen, geht denn nun richtig??? Stellt sich vielleicht sogar eine Uhr automatisch um? Wenn ja, welche bloß? Haben wir diese Uhr vielleicht sogar zusätzlich noch manuell umgestellt?".

Ein paar Tage später kamen zwei Wohnmobile angereist. Wir haben die Gelegenheit genutzt, um zu fragen, ob sie wissen, ob die Uhren hier in der Türkei ebenso vorgestellt worden sind. "NEIN, das wird hier nicht gemacht!", kam die völlig überzeugte Antwort. Wir freuten uns sehr, denn wir hatten den Tag noch viel vor und konnten unsere vermeintlich fälschlicher Weise vorgestellte Uhr wieder eine Stunde zurückstellen und hatten somit für alles wieder Erwarten eine Stunde länger Zeit, ehe es dunkel wird. Super!

Am nächsten Morgen stand Peter mal sehr, sehr früh auf. Nach "unserer richtigen Uhr" gegen 07:00 Uhr, weil er den Ekmegmann hörte. Hmh, warum kommt er denn jetzt eine Stunde "zu früh", "zu spät", "man weiß es nicht"? Oder wurden die Uhren doch umgestellt? Aber das hieße ja, dass die kleinen Läden hier, wo ich die zwei Tage morgens war, schon ab 07:00 Uhr geöffnet haben. Kann das sein, so früh? Fragen über Fragen und keinerlei Antwort hierauf - bis wir das nächste mal im Internet waren und gleich erstmal nach der aktuellen türkischen Urhzeit recherchiert haben. Und wie eigentlich gedacht, werden auch in der Türkei die Uhren umgestellt!

Nachdem wir die Uhrzeit am 27.03. eine Stunde vorgestellt hatten und ein paar Tage später wieder zurück, durften wir sie an diesem Tag wieder eine Stunde vorstellen.

Grad las ich den Blog noch einmal durch, um sicher zu gehen, dass ich nicht irgendeinen Humbug oder zusammenhanglose Sätze von mir gegeben habe. Es ist...mir fehlen die Worte...es GIBT gar keine Worte... Ich bin verwirrt; Peter ist verwirrt; wir sind verwirrt; wir haben gar keine AHnung, ob das alles wirklich so stimmt mit den Uhrzeiten, obwohl wir uns kurz zuvor noch völlig sicher waren. Irgendwie kann es so gar nicht sein, andererseits war es aber doch irgendwie so. Oder nicht? Hä?????!!!!!

Egal, denn wir können uns nun ja 100%ig sicher sein, dass wir zu der korrekten Uhrzeit leben und das ist ja auch das Wichtigste : D

Vermutlich besteht der ganze Blog jetzt aus völligem Nonsens.

Alles Banane!

Gedenken

13. März 2011 7:17 PM, by Arja

Cirali ist wirklich sehr, sehr schön. Doch ohne meinen lieben Freund, den krassen Krustenköpek, ist es dennoch irgendwie trostlos. Zumindest für mich. Ich hatte erwartet, alles wird so sein, wie letztes Jahr. Wir würden hier ankommen und das erste, was wir dort wirklich richtig sehen, ist Köpek. Leider war dem nicht so. Aber es war ja auch Sauwetter und da würde ich mich auch irgendwo verkriechen anstatt mich rumzutreiben. Die Tage vergingen. Nach und nach sah man immer mehr Hunde, die man schon von letztem Jahr kennt. Selbst die scheue Hündin mit den nun auch sehr scheuen Welpen ist mit von der Partie. Der ganz und gar nicht scheue Rüdenwelpe trägt den Namen Köpek iki, also Köpek zwei, Hund zwei, da er ETWAS von der Coolness des krassen Krustenköpeks in sich trägt. Eigentlich sind alle Hunde hier, bis auf zwei. Der ganz dünne, extrem liebe und schöne Hund, den Köpek irgendwie nicht mochte . Tja, und Köpek. Mittlerweile habe ich auch das letzte Fünkchen Hoffnung aufgegeben, dass wir ihn irgendwann und irgendwo doch nochmal sehen. So dass ich auch nicht mehr beim Gang zur Toilette, am Strand oder im Dorf extrem Ausschau nach ihm halte. Ich stehe morgens auch nicht mehr auf und schaue als Erstes erwartungsvoll unter das Auto, in der Hoffnung, Köpek könnte liegt dort wie im letzten Jahr immer. Es ist so traurig; keiner da, der einen zum Strand begleitet, zu den Toiletten (die da nach Syrien und Jordanien übrigens nicht mehr ganz so schlimm sind, wie sie anfangs schienen), ins Dorf, ins Internet. Keiner da, der auf einen am Zeltplatz wartet und sich freut, wenn man spät abends vom Internet zurück kommt. Keiner da, der unter unserem Auto schläft und einen morgens mit seinem fröhlichen Gemüt weckt. Keiner da, der mit seinen treudoofen Augen nach mehr Fressen bettelt. Keiner da, der seinen Kopf auf den Schoß legt, um mehr Streicheleinheiten abzubekommen. Das Hundefutter, welches wir für Köpek gekauft haben, ist nun fast vollständig an die Hündin mit ihren Welpen verfüttert worden. Aber die freuen sich auch darüber und haben unseren Zeltplatz nun auch stets im Blick. Aber das ist nicht das selbe. Nicht im Geringsten. Das Schlimmste an allem ist, ich hätte Köpek nach Deutschland bekommen! Vor ein paar Tagen kam nämlich die entscheidende Mail, dass man mir und dem Hund helfen wird (ggf. Vermittlung nach Deutschland, wenn ich selber keinen mehr gefunden hätte, Papierkram, Tierarztgänge, etc.). Tja, der Dame musste ich dann erstmal die traurige Nachricht übermitteln. Am dankbarsten von allen Menschen bin ich Herrn Stoll, dem ehemals Vorsitzenden des Vereins "Tierinsel Umut Evi e. V.". Ohne diesen freundlichen und hilfsbereiten Menschen, der mir zig Ansprechpartner vermittelte und alle meine vielen Fragen geduldig beantwortete, hätte ich nie das erreicht, was ich erreicht habe: Die Rettung Köpeks! Die ich ja nun leider an den Nagel hängen kann. Die schlimmste Trauer habe ich inzwischen überwunden. Aber dennnoch muss ich bei allem, was ich oder was wir machen, daran denken, dass überall Köpek dabei gewesen wäre. Das macht mich natürlich jedes Mal wieder traurig. Aber so ist es nicht und mit dem harten Gedanken sollte ich mich langsam und allmählich abfinden.

Hättet ihr Köpek selber kennengelernt und so viel Zeit mit ihm verbracht, könntet ihr verstehen, wovon ich spreche. Köpek war ein einmaliger, liebenswerter, frecher, zutraulicher, sehr menschenbezogener, lustiger, lippenbeißender : D und schöner Hund. Und Köpek wäre so dreist gewesen, sich jetzt einfach mit auf die Decke zu legen. Wäre das schön gewesen : (... Er war einfach nur klasse. Ein durch und durch toller Hund! Der mir sehr fehlt.

Da ich Köpek nun nie wieder sehen werde, wünsche ich ihm von Herzen, dass irgendwelche genauso Verrückten wie ich ihn einfach mitgenommen haben und er somit ein ständiges und liebevolles neues Zuhause hat, Menschen, denen er blind vertrauen kann, ohne Gefahr zu laufen, im nächsten Moment wieder enttäuscht zu werden, was er sich wohl sein Leben lang gewünscht hat. Ich hoffe, dass er dieses Glück endlich gefunden hat!

Ich werde Köpek nie vergessen.

Syrien - Land mit Grenzen

12. März 2011 7:09 PM, by Peter

Nach unserem sehr schönen und abwechslungsreichen Jordanienaufenthalt stand uns nun am 25.02.2011 die Wiedereinreise nach Syrien bevor. Nachdem wir an der Grenze Manfred und Susanne wiedergetroffen hatten, ging es für uns ins Einreisebüro zur Beantragung unserer Visa. Nach einer 3-stündigen Wartezeit, die wir mit einer Chinesin verbrachten, welche ebenfalls auf ihr Visum wartete, hatten wir ein Visum für zwei Wochen in der Hand. Mehr war leider, obwohl wir um ein längeres gebeten hatten, nicht drin. Im Anschluss suchten wir uns erstmal einen Schlafplatz. Dass dies nicht so einfach war, hat Arja ja bereits berichtet. Auch am zweiten Tag sollte sich dies zu einem Problem entwickeln. Als wir am späten Nachmittag einen einigermaßen angebrachten Schlafplatz neben der Hauptstraße zwischen ein paar Schuttbergen gefunden hatten, kamen nach ca. 20 Minuten ein Militärlastwagen, dessen Insassen uns von diesem Fleck sogleich wieder verjagten, da wir anscheinend zu nah an einem Militärgelände geparkt hatten. An dem Platz, den wir uns danach suchten, blieben wir dann zwei Tage, um unsere Magen-Darm-Grippe auszukurieren (siehe Arjas Blog). Am darauffolgenden Tag haben wir wieder mit viel Mühe ein kleines Plätzchen nahe des Flughafens von Damaskus gefunden, an dem wir die Nacht verbringen konnten. Da wir hier, umgeben von ein paar kleineren Hügeln, relativ ungestört waren, nutzten wir den kommenden Morgen auch gleich für eine ausgiebige Körperwäsche. Beide gerade völlig entblößt und eingeseift, wurden wir zunächst von einer Schafherde überrascht, die samt Schäfer über einen der Hügel kam. Dank dieser Unterbrechung haben wir uns anschließend beeilt und waren gerade wieder beim Anziehen, als die nächsten ungewollten Besucher aufkreuzten. Zwei in Zivil gekleidete Personen mit Maschinengewehren kamen langsam von einem Hügel auf unser Auto zu. Nachdem die Beiden unsere Pässe verlangten und wir sie ihnen angesichts der Bewaffnung und der unpassenden Situation zeigten, verzogen sie sich auch schnell wieder, nur um einige Minuten später mit einer dritten Person in einem Zivilfahrzeug wieder aufzutauchen. Erneut verlangten sie unsere Pässe und verschwanden damit in ihrem Wagen. Nachdem sie etwa 15 Minuten mit Abschreiben aus unseren Pässen und Telefonieren beschäftigt waren, kamen sie wieder aus dem Fahrzeug und teilten uns mit, wir müssen ihnen zum Flughafen zu einer ausführlicheren Kontrolle folgen. Sie gaben uns die Pässe zurück, wir fuhren ihnen nach und gelangten kurz darauf zum Flughafen, wo wir in die Obhut der Flughafenpolizei übergeben wurden. Glücklicher Weise konnten die Beamten dort besseres Englisch sprechen. So stellte sich schnell heraus, dass wir wieder einmal zu nah (was auch immer das heißen mag) an einem der unzähligen Militärgelände gestanden haben, die in Syrien anscheinend zahlreicher sind als Bushaltestellen in Deutschland. Trotz unserer Beteuerung, wir seien nur Touristen, mussten wir nun eine längere Kontrolle über uns ergehen lassen. Immerhin wurden wir während dessen gut versorgt. Wir bekamen jeder zwei kleine Gebäckteilchen, einen Apfel, eine Banane, Tee, Kaffee, Wasser, Brause und Zigaretten. In der Zwischenzeit wurden unsere Pässe und der Fahrzeugschein kontrolliert, das Auto durchsucht und wir mussten den Beamten alle Bilder auf unserer Kamera und unseren Handys zeigen, inklusive der alten aus Deutschland. Auch die Bilder auf dem Laptop wurden durchsucht, um festzustellen, ob wir militärische Anlagen oder ähnliches fotografiert haben. Natürlich fanden sie dabei ein Bild, auf dem wir syrische Soldaten fotografiert hatten.

Eigentlich sollten wir dieses Bild löschen, aber später wurde es wohl doch vergessen. Zum Glück fanden sie nicht die Bilder, die wir von einem jordanischen Militärflughafen gemacht haben ;). Sonst könntet ihr uns wohl jetzt in Damaskus im Gefängnis besuchen. Nach etwa drei Stunden war die ganze Prozedur beendet und wir wurden mit dem Hinweise, nicht in der Nähe von Militäranlagen zu übernachten entlassen. Den Kommentar, dass das in Syrien ja nicht so einfach sei, verkniffen wir uns dann aber. Wir fahren froh, dass wir nun endlich nach Damaskus fahren konnten. Eine letzte Begegnung mit dem syrischen Militär hatten wir an unserem letzten Tag im Land. Wir dachten uns, wir könnten uns noch den Staudamm am Euphrat anschauen, aber auch das geht in Syrien natürlich nicht so ohne Weiteres. Nach einer kurzen Diskussion an der vorgelagerten Militärkontrolle mussten wir ohne den Damm gesehen zu haben, wieder Kehrt machen. Von da an ging’s nur noch schnurstracks Richtung Grenze. Bei unserer Ankunft dort gegen 22:00 Uhr ließ man uns zu guter Letzt nicht mal das Land verlassen. Erst am nächsten Morgen ab 08:00 Uhr hatte der Grenzübergang wieder geöffnet. Dort hieß es wieder mal warten. Auch das Ausreisen scheint hier nicht so einfach zu sein. Aber um 11:00 Uhr hatten wir es geschafft und hatten wieder türkischen Boden unter den Füßen.

Um keinen falschen Eindruck entstehen zu lassen, sei noch gesagt, dass auch Syrien seine schönen Seiten hat. Aber dazu bedarf es keiner Worte, schaut euch einfach die Bilder an, sobald wir sie hochgeladen haben.

So eine Scheiße mit der Scheiße immer : (

8. März 2011 5:54 PM, by Arja

Angefangen hat die Scheiße bereits am Tag der Einreise nach Syrien, wo wir als letztes freudiges Ereignis Manfred und Susanne aus Aqaba wiedergetroffen haben.

Dem Peter war es schon nachmittags schlecht (wir schoben es auf seinen Hunger), mir hingegen erst abends (wir schoben es auf das Essen). Während wir lange, lange auf unser Visum warten mussten, hatte ich mehrfach das Gefühl, im nächsten Augenblick raus (Wo sind die Toiletten?, Gibt es hier überhaupt Toiletten???) rennen und in den nächsten Busch brechen zu müssen. Glücklicherweise war dem letztendlich nicht so. Als wir endlich über die Grenze fahren durften, war es natürlich längst wieder dunkel. Es stellte sich die alltägliche Frage: "Wo pennen?". Als Antwort könnte man zu hören bekommen: "K. A. - Keine Ahnung! Aber viel Erfolg bei der langen Suche!". Wir fanden irgendwann einen Platz abseits der großen Straße. Es war ein riesiger, weitläufiger...Platz halt...mit viel Kies...neben der Straße. Es war nun nicht so, dass etwa ein kleiner Weg von der großen Straße abführte. Nein, so etwas gibt es in Syrien ja gar nicht! Zumindest fanden wir sowas während unseres Syrienaufenthaltes äußerst selten. Und wenn wir einen Platz gefunden hatten, der ok war, wurden wir des öfteren von dem Militär verscheucht...  

Am nächsten Morgen ging es weiter. Doch bald stellten wir fest, dass wir nichts davon haben durch die Gegend zu unserem ersten Ziel zu juckeln. Uns ging es einfach zu schlecht. Nicht mal die Umgebung wollte man sich während der Fahrt ansehen. Also fanden wir am Nachmittag unseren zweiten Schlafplatz in Syrien. Dort verbrachten wir zwei Nächte und vegetierten tagsüber quasi vor uns hin, abwechselnd gegen die Übelkeit und die Durchfallattacken ankämpfend.

An Tag keine Ahnung was in Syrien entschlossen wir uns, endlich mal wieder klar zu kommen. Wir wollten am Vormittag nach längerer Zeit eine Ganzkörperwäsche vollziehen, um anschließend frisch, sauber und gut riechend unser erstes Ziel in Syrien, Damaskus, anzupeilen. Die Fahrt nach Damaskus verzögerte sich aber um die Zeit der ausgiebigen Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Abgesehen von den Sachen, die wir uns ansahen und die wir nicht mal richtig genießen konnten, weil es uns schlecht ging (Damaskus - sehr schöner überdachter Souk, also Basar; Maaloula - eine der christlichen Städte Syriens; Palmyra; Crac de Chevalier - Festung; die Wasserräder von Hama; Aleppo - sehr, sehr schöne Altstadt) war alles...scheiße. Nach Aleppo war eine Weiterfahrt über Ar Raqqah, Dayr az Zawr und Al Hasakah, geplant. Ihr glaubt nicht, wie sehr ich es bedauere, diese Strecke und die Städte nicht mehr gesehen zu haben!!! Aber alles war so scheiße mit der Scheiße mit der Scheiße immer, dass wir uns entschlossen, ganz schnell wieder in die Türkei zu düsen. Endlich raus hier aus Syrien!

Es ist sehr schade, dass unsere Magen-Darm-Geschichte den Aufenthalt und unsere Gedanken über Syrien so schlecht beeinflusst hat. Ich denke, das Land kann sehr schön und interessant sein! Ohne diese Magen-Darm-Sache wäre alles sicher halb so wild und entsprechend wesentlich schöner gewesen - denke ich.

Nun hier angekommen in Cirali regnet es. Es regnet. Wir fuhren bei Regen aus Cirali weg im Dezember, also müssen wir natürlich jetzt auch bei Regenwetter hier ankommen :(. Das geht ja sonst mal gar nicht anders! Mein lieber Freund, der krasse Krustenköpek, ist auch nicht hier :(. Und wahrscheinlich wird er auch nicht mehr kommen :(. Jetzt habe ich durch viel Arbeit und Hartnäckigkeit so viel erreicht für die Rettung Köpeks, wenn auch noch nicht alles Erforderliche, und nun ist er nicht mehr hier :(. Ist er tot? Ist er weitergezogen? Ist er im Dorf unterwegs und kommt erst später nach Hause? Hat er vielleicht auch ohne mich schon ein neues und vor allem liebevolles Zuhause gefunden? Ich hatte mich soooo gefreut auf Köpek, auch wenn mir klar war, dass ich damit rechnen muss, dass er nicht mehr da ist. Aber die Freude und somit der Optimismus hat ausnahmsweise mal alle Zweifel und somit den Pessimismus automatisch ausgeblasen, ich konnte nichts dagegen tun. Da freut man sich ausnahmsweise mal ohne wirkliche Bedenken und wird doch wieder enttäuscht. Ich weiß schon, warum ich immer pessimistisch eingestellt bin. Jetzt kann ich den Refrain zu "Wir werden uns wiedersehen" für Köpek singen, in nicht abgewandelter Form. "Wir werden uns wiedersehen, vielleicht nur um zu verstehen, dass das Leben an sich manche Wunder verspricht, ob du´s glaubst oder nicht, ich vergesse dich nie. Wir werden uns wiedersehen, vielleicht nur um zu verstehen, dass das Leben an sich, manche Wunde aufbricht (die alte Wunde, Köpek im Dezember hier zurücklassen zu müssen), ob du's glaubst oder nicht, ich vergesse dich nie. Nie, nie! Ich vergesse dich nie! Ich vergesse dich nie!" Wie muss Köpek sich nur gefühlt haben, als er letztes Jahr merkte, dass wir nicht mehr da sind? "Erst sind da Menschen, die mich füttern, die mich streicheln, mich bei sich liegen lassen und mit mir spielen. Jetzt sind sie weg. Vielen Dank auch!". Er muss doch das Vertrauen in alle Menschen verloren haben! Immer und immer wieder nur Enttäuschungen in seinem ganzen kurzen Hundeleben... Aber vielleicht ja auch nicht so kurz, wir wissen es ja nicht...

Ach, so eine Scheiße mit der Scheiße immer : ( !!!

Totes Meer

20. Februar 2011 2:26 PM, by Arja und Peter

An einem schönen, sonnigen Tag fuhren wir aus den kalten Bergen bei al-Karak zum tiefst gelegensten Punkt der Erde, welcher nicht von Wasser bedeckt ist - 420 Meter unter den Meeresspiegel. Schon von weitem sahen wir die grünen Ebenen, die sich am Rande des Totes Meer erstrecken.

Am Meer angekommen, verbreitete sich erst einmal schlechte Stimmung. Weit und breit kein schönes Plätzchen in Strandnähe, welches direkt mit Auto zu erreichen war; alles zugemüllt. Nach langer, langer Suche fanden wir am Nachmittag doch endlich einen Parkplatz, an dem man sein Fahrzeug bedenkenlos abstellen und durch Abstieg über vielerlei Geröllmasse alsbald den Strand des Totes Meer erreichen konnte. Zunächst wollten wir nur einen kleinen Blick aus nächster Nähe erhaschen. Plötzlich aber überkam es uns. Wir mussten zurück zum Auto, Badesachen anziehen, Wasser, Shampoo und Duschgel schnappen, um direkt ins Wasser springen zu können.

Wir mussten feststellen, dass das Wasser über die hübsch anzusehende Salzkruste bloßen Fußes nicht schmerzfrei zu erreichen ist. Wir machten somit schon bald Kehrt, um in Flip Flops und Badelatschen zu schlüpfen. Wider Erwarten hatte das Wasser eine sehr angenehme Temperatur. Wir kosteten nun den typischen Effekt des Totes Meer aus und ließen uns vom Salz tragend auf der Wasseroberfläche lange Zeit treiben. Arjas Wunsch, einmal im Totes Meer zu schnorcheln, um dort nichts zu sehen außer Wasser und Salz :D, konnte sich erst am nächsten Tag erfüllen. Dieser schöne Tag wurde außerdem für eine ausgiebige Fotosession genutzt.

Im Totes Meer zu baden, macht ganz besonderen Spaß. Man kann quasi nicht untergehen und läuft nicht Gefahr, irgendwelche ekeligen Quallen, Algen oder sonstiges Getier oder Gewächs anzuschwimmen. Dafür muss man aber eine Salzkruste am ganzen Körper in Kauf nehmen, sobald am das Wasser verlässt. Außerdem einen tierisch abartigen Geschmack, sobald auch nur ein kleiner Tropfen Meerwasser auf die Lippen kommt, ebenso brennende Augen und furztrockene, schuppige Haut. Auch alle Sachen, die mit an den Strand genommen werden, sind anschließend schmierig. Deshalb mussten wir auch unsere gute Stranddecke in einer Mülltonne entsorgen. Sie war ganz schmierig und ekelig :( .

Dies aber war alles halb so schlimm. Das Baden im Meer machte alles wett.

Das Einzige, was alles etwas trübte, waren die unendlichen Müllmassen, die entlang des ganzen Strandes und der Geröllmassen verteilt sind.

Heute Morgen dann nahmen wir in einer würdevollen Zeremonie Abschied vom Totes Meer. Wir hielten eine emotionsgeladene Rede:

 

Oh Totes Meer, oh Totes Meer,

wir kommen nochmal wieder her.

Wir sind gern in dir geschwommen.

Hast du das vernommen?

 

Oh Totes Meer,

wir vermissen dich jetzt schon sehr.

Oh Totes Meer,

wir vergessen dich nimmer mehr!

Jetzt müssen wir leider los,

drum sagen wir dir "Tschos".

Anschließend sangen wir den Refrain zu "Wir werden uns wiedersehen" - "Wir werden uns wiedersehen, vielleicht nur um zu verstehen, dass das Leben an sich manche Wunder verspricht, ob du’s glaubst oder nicht, ich vergesse dich nicht ..." - und kehrten voller Trauer dem Totes Meer den Rücken.

Für mich - Arja - steht fest, in JEDEM FALL noch einmal hier her (Totes Meer) zu kommen.

Das Schnorcheln : )

14. Februar 2011 10:55 PM, by Arja

Es war gar nicht so einfach, die richtige Schnorchelausrüstung zu finden bzw. wohl eher die richtigen Flossen für mich. Bei meinen dünnen, schmalen Krüppelfüßen passte mir einfach gar keine Flosse richtig. Welche Auswahl hatte ich? Entweder die Schuhgröße 35, Flossen, die zwar über den Fuß perfekt passen, dafür aber vorne mein ganzer großer Onkel rausguckt. Oder aber Größe 38, super Länge, übern Fuß viel zu groß. Letztendlich habe ich mich für die Nr. 35 entschieden, Flossen, die zwar über den Fuß perfekt passen, dafür aber vorne mein ganzer großer Onkel rausguckt.

Die Arbeit war getan. Nun konnte das Vergnügen folgen. Ab ging es ins kühle Nass. Es ist unglaublich "dort unten". So viele verschiedene, bunte Fische! Die Korallen sind zwar größtenteils kaputt und somit trist grau. Aber ab und an findet man doch welche, die einen mit ihrer knalligen Farbe entgegen blenden. Alles scheint "dort unten" so ruhig, die Bewegungen von uns schienen in Zeitlupe von Statten zu gehen.

Guckt selber, was wir unter Anderem alles gesehen haben:

Ob es sich tatsächlich jeweils um die richtigen Fische und Korallen handelt, wissen wir natürlich nicht mit Sicherheit. Sind ja keine Experten auf dem Gebiet...

Das Schnorcheln im Tote Meer war ähnlich spektakulär. Schaut:

Wir liefen in Wadi Rum rum

6. Februar 2011 7:12 PM, by Peter

Nachdem wir schon einige Tage am Strand von Aqaba erbracht hatten und auch die Stadt mehrfach unsicher gemacht hatten, zog es uns am 11.01. zu einem Tagesausflug zum ca 80 km entfernten Wadi Rum, einer Wüstenlandschaft von ungefähr 720 m² Fläche im südlichen Jordanien. Schon auf dem Weg dorthin boten sich uns immer wieder faszinierende landschaftliche Formationen entlang der Wüstenstraße die wir entlangfuhren. Gerne hätten wir teilweise schon dort das Auto stehen gelassen und wären zu Fuß in die Wüste aufgebrochen. Aber wir sagten uns, obwohl wir es selbst kaum glauben wollten, dass es in Wadi Rum noch spektakulärer werden würde.

Doch diese Vermutung sollte sich in der Tat bestätigen. Bevor wir jedoch diese Naturschönheit vollends genießen konnten, mussten wir uns noch einigen einheimischen Fremdenführern stellen und ihnen begreiflich machen, dass wir keine Jeeptour, keinen Pferde- oder Kamelausritt und keine persönliche Führung wollten. Einer dieser Guides war jedoch so freundlich den Eintritt für uns zu bezahlen (zumindest behauptete er das und mit den 10 Dinar die wir ihm gaben, waren wir noch weit unter dem von uns erwarteten Preis) und uns die wichtigsten Anlaufstellen in dem riesigen Gebiet auf der Karte zu zeigen. Außerdem bot er uns an, uns jederzeit aus der Wüste abzuholen, wenn wir ihn anrufen sollten. Mit dem Auto durfte man nicht weiter als bis zum Dorf am Beginn des Gebietes fahren. Also stellten wir es dort neben der Polizei ab.

Nun konnte es losgehen. Mit einem großen Rucksack voller Wasser und Essen ging es auf in die Wüste. Kaum das Dorf verlassen, trafen wir schon auf die ersten Kamele, die Arja sofort in ihren Bann zogen. Einige Schritte durch den Wüstensand gelaufen, baute sich vor uns schon das atemberaubende Panorama auf, welches dieses Gebiet so berühmt gemacht hat. Mit einem Schlag fühlte man sich wie in einen Abenteuerfilm versetzt. So monumental das man zunächst nicht glauben wollte, dass es real ist. Eine Weile liefen wir mit einigen Kamelen dessen Weg wir kreuzten, weiter durch die Wüste und trafen dabei auf einen ca. sieben Jahre alten Beduinenjungen, der gemeinsam mit seiner Mutter eine Ziegenherde hütete. Voller Stolz erzählte er uns, dass zwei der Kamele ihm gehörten. Wir schenkten ihm noch etwas Wasser für seine Mutter, als er uns darum bat. Ein Stück weiter kamen wir zu einer Stelle, wo eine kleine Wasserquelle im Berg ist und für die Kamele eine Tränke eingerichtet wurde. Gleichzeitig mit uns kam auch eine schwedische Reisegruppe an, die mit ihrem Guide den Berg zur Quelle bestiegen. Da wir nun wussten, wo es entlang ging, folgten wir ihnen mit einigem Abstand. Dabei trafen wir auf halbem Weg auf ein Pärchen aus Polen, mit dem wir uns kurz unterhielten.

Es ist schon lustig, welchen Menschen man unterwegs so begegnet. Aber abgesehen von anderen Reisenden wollten wir ja auch die Einheimischen kennenlernen. Hierzu hatten wir kurz darauf die Gelegenheit. Oben auf dem Berg mit der Quelle machten wir kurz Pause und genossen den wunderschönen Ausblick. Nach dem Abstieg kamen wir an einem Beduinenzelt am Fuße des Berges vorbei. Schon von weitem winkten uns ein Junge und ein Mädchen, beide etwa 12 Jahre alt, zu sich heran. Im nächsten Moment saßen wir schon in ihrem Zelt und bekamen einen Tee angeboten. Auch die Mutter und ein älterer Bruder kamen nach und nach hinzu. Der Vater, so erfuhren wir, ist tagsüber mit seiner Ziegenherde in der Wüste unterwegs und kommt erst abends zurück nach Hause. Der ältere Sohn arbeitet im Dorf als Guide und bot ebenfalls an, uns mit seinem Auto zu fahren. Außerdem bot man uns an, in ihrem Zelt zu übernachten.

Wieder unterwegs, durchquerten wir eine weitere Ebene und machten an einer kleineren Felsformation Pause zum Essen. Da die Sonne nun langsam immer tiefer sank, beeilten wir uns weiterzukommen, um noch eine große Schlucht in einem der riesigen Felsen besichtigen zu können. Kurz darauf hat Arja noch den Versuch gestartet eine der großen Sanddünen in einem Lauf bis nach oben zu erklimmen. Nachdem Sie sich im Anschluss wieder erholt hatte, betrachteten wir auf dem Weg zurück ins Dorf noch den Sonnenuntergang und kamen dort dann bei völliger Dunkelheit an. Dadurch hatten wir noch die Gelegenheit, die absolute Stille einer Wüstennacht zu erfahren. Ein unbeschreibliches Gefühl. Wie auch bei den restlichen Eindrücken des Tages fehlten einem die Worte, dies entsprechend wiederzugeben. Man kann es nur selbst erleben.

Zum Abschluss dieses ereignisreichen Tages gönnten wir uns in Aqaba noch je eine sehr leckere, doch für uns viel zu kleine, Portion Nudeln.

Was haben wir seit Ankunft in Aqaba so angestellt?

13. Januar 2011 6:27 PM, by Arja

  • Gefaulenzt, gesonnt;
  • Kniffel gespielt (Ich bin der Kniffel-Master :D);
  • Stadtbummel;
  • Bummel über den Souk (orientalischer Basar);
  • Strandpromenade der Stadt entlanggelaufen und einzigartige Atmosphäre auf uns wirken lassen;
  • abends am Strand Shisha geraucht;
  • tagsüber in der Stadt Shisha geraucht und Milchshakes (aus Arabic-Eiskrem *seeehhr lecker*) getrunken;
  • Schnorchelausrüstung gekauft und geschnorchelt;
  • SOS-Kinderdorf besucht;
  • unendlich viele Bilder geknipst;
  • Südstrand entlanggelaufen;
  • wollten unsere Visa verlängern lassen, was bislang leider nicht geklappt hat;
  • Wadi Rum gesehen;
  • Inliner gefahren;
  • die Mameluckenfestung von Aqaba, bekannt als "Aqaba Castle", besichtigt;
  • nie gekocht, dafür ab und zu Essen gewesen;
  • die Flagge in Aqaba (der größte freistehende Fahnenmast mit der jordanischen Flagge) gegrüßt (sollte man laut Reiseführer unbedingt machen);
  • Weihnachten, Silvester, meinen Geburtstag gefeiert;
  • um Hilfe für meinen lieben Freund, dem krassen Krustenköpek, gekümmert bislang leider nur mäßig erfolgreich;
  • uns aus 75 Meter Entfernung vom Gewürzstandmann vom Souk "My friend, only a tee, only a tee!!!" hinterher brüllen lassen, obwohl wir dort schon zweimal Teetrinken waren. Scheinbar hat er die Hoffnung noch immer nicht aufgegeben, uns noch irgendwann mal etwas verkaufen zu können :) ...;
  • "unseren" Strandabschnitt von elendig viel Müll befreit es ist UNGLAUBLICH, was man dort alles findet!!!

Und ansonsten: Gefaulenzt, gesonnt, Musik gehört, gelesen, gekniffelt.

Wie ihr seht, mussten wir mal wieder hart ums Überleben kämpfen!

Jordanien

24. Dezember 2010 4:17 PM, by Arja

Um ca. 09:30 Uhr des darauffolgenden 23.12. ging es also weiter Richtung Aqaba. Diesmal fuhr Peter und ich konnte einfach nur die gigantische Landschaft genießen! Vorgestern schon befuhren wir den Desert-Highway. Gestern konnten wir noch einiges davon sehen. Es war sowas von beeindruckend!!! Es wird schwierig sein, die richtigen Bilder für die Gallery auszuwählen! An einer Highwaystelle konnten wir anhalten - um zu gucken. Einfach nur, um zu gucken! Und uns beeindrucken zu lassen von dem endlosen NICHTS! Mir fehlen die Worte für alles! Ich hab immer jeden Menschen beneidet, der sowas sehen durfte. Und nun darf auch ICH sowas sehen, nachdem wir alle Hürden gemeistert haben :) ! Ohne zu übertreiben, Blödsinn zu schreiben oder sonst was: Ich hätte echt heulen können vor Glück. Nie hätte ich gedacht, dass mein Traum doch noch wahr wird! Und dass das Ganze hier meine Vorstellungen echt noch übertrifft! Und das jetzt schon, wo ich doch noch gar nicht viel von dem Land gesehen habe! Feuchte Augen hatte ich schon, aber ich musste mich zusammenreißen, um nicht als Weichei dazustehen :D !

Ich bin schon jetzt einfach nur sprachlos beeindruckt! Es ist sehr schwer, die richtigen Worte zu finden. Nicht nur die Landschaft, auch die Menschen, die Tiere, die...Verkehrsschilder... Es gibt hier Warnschilder vor Dromedaren! Und noch ein weiteres - für uns ungewöhnliches - Warnschild, was wir aber bislang noch nicht deuten konnten. Wir haben schon freilaufende Esel gesehen, Dromedare gesehen. Und ihn hier:

Ich bin soooooooo gespannt auf den weiteren Aufenthalt hier!!! Und natürlich auf den in Syrien!!!

In Aqaba angekommen, war es nicht schwierig, die Eheleute aus Cirali zu finden. Ich war nicht wirklich überzeugt, dass wir noch so weit kommen und dann auch diese Menschen tatsächlich nochmal treffen!!! Die Freude war auch auf deren Seite :) .

Leider ist es hier momentan sehr windig, trotzdem aber auch so warm, dass man mit langer Hose und T--Shirt ins Schwitzen kommt. Hoffentlich wird es die Tage noch anders.

Heute ist Heiligabend - Heiligabend bei 28 Grad Celsius in der Sonne. Ist schon merkwürdig. Unseren Weihnachtsbaum haben wir gestern geschmückt. Danke Christine, danke Mapa, die Idee war echt süß von euch!!! Und nochmal DANKE für alles, was ihr für uns tut und getan habt! Und danke für alles, was ihr Bea für uns mitgegeben habt.

Wir haben uns gedacht, dass wir uns wenigstens zu Weihnachten mal etwas gönnen sollten und werden später richtig schön einheimisch Essen gehen. Ich bin gespannt :) ...

Syrien/Jordanien

24. Dezember 2010 4:05 PM, by Arja

Am nächsten Morgen war Fahrerwechsel angesagt. Nun war ich an der Reihe. Innerhalb eines Tages durch Syrien und Jordanien, die beiden Hauptstädte City eingeschlossen. Als ich dann Syrien auch endlich bei Tageslicht sah, steigerte sich auch etwas die Freude. Es hätte mich so gereizt, Syrien gleich richtig zu bereisen, anstatt nur als Transitland zu nutzen! Aber wir wollten ja zu Heiligabend in Aqaba bei den netten Eheleuten vom Campingplatz in Cirali sein. Also war nicht großartig Zeit für Sonderaktionen - bis auf meinen Minischneemann hier :) .

Das war echt cool, man konnte in T-Shirt draußen sein ohne zu frieren und dabei einen Minischneemann bauen :) ! Juchhu, ich hab Schnee gesehen :) !!! Was mir allerdings auf ca. 558 km Syrien aufgefallen ist: 5 tote, darunter ein zerfetzter, Hund am Straßenrand, ein totes Pferd (Oder war es ein Esel? Oder ein Dromedar?) am Straßenrand... Nicht sehr schön...

Die Formalitäten an der Grenze zu Jordanien gingen auch sehr problemlos von statten. Wir hatten Befürchtungen, gefilzt zu werden. Alle anderen Pkws vor uns hatten nämlich Sämtliches auspacken müssen. Ich warte ja noch auf den Zeitpunkt, zu dem wir unser Auto ausräumen müssen :D ... Aber es wurde nur kurz vorne, ins Handschuhfach und in den Kofferraum geschaut. Puh - Glück :D ! Ich mein, wir haben ja nichts zu verbergen, aber nervig wär es schon...:)

Als wir gegen 18:20 Uhr an der Grenze fertig waren und endlich weiterfahren konnten, war es somit auch mal wieder dunkel. Schade, dass wir mal wieder nicht so viel von dem Land gesehen haben. Aber wir wollten Strecke schaffen und das schafften wir auch.

Was ziemlich witzig war: Ich überfuhr abends im Dunkeln die Grenze Bulgarien - Türkei. Und wurde in der Türkei erstmal von der Polizei angehalten - die Geschichte kennt ihr ja. Nun überfuhr ich abends im Dunkeln die Grenze Syrien - Jordanien. Und wurde in Jordanien erst mal von der Polizei angehalten :D . Ich dachte:"Das darf jawohl nicht wahr sein!!!". Gut, mir blieb aber nichts anderes übrig, als rechts ranzufahren... Oh jeee, und der junge Polizist, dem ich bald aus meinem geöffneten Fenster in die Augen sehen musste, war zu allem Überfluss auch noch richtig neckisch! Also, nur damit wir uns richtig verstehen, so richtig neckisch :D ! Natürlich konnte er kein Englisch - entsprechend gestaltete sich die Verständigung. Jedoch sah der Polizist das alles ziemlich locker. Wahrscheinlich ärgerte er sich über sich selbst, dass er ausgerechnet uns angehalten hat, fand das Ganze letztendlich so komisch, dass er die ganze Zeit über sich selber "lachen" - schmunzeln - musste. Sein Kollege hingegen war da schon ernsterer Natur... Irgendwann kamen wir mit der Polizei auf einen grünen Nenner. Auch hier soll es in Ordnung sein, wenn man bei kaputtem Scheinwerfer die Nebelscheinwerfer zusätzlich einschaltet. Diesmal war das andere Licht kaputt!!! Sprich, die selbe Geschichte wie in der Türkei, nur ohne Strafe. Ich glaube, ich sollte abendliche Grenzübergangsfahrten als Fahrer meiden :D ... Während Peter mit dem anderen Polizisten vorne im Auto zugange war und ich darauf wartete, dass sie endlich fertig werden, bekam ich von dem hübschen einen Aufkleber in die Hand gedrückt. Gut, was war das? Muss man hier auch Maut zahlen? Der Hübsche ließ etwas verlauten, was sich danach anhörte, als sei es cool, in Jordanien mit solch einem Aufkleber zu fahren. Hä????? Keine Ahnung :D !!!! Oder meinte er, für uns Deutsche sei das cool? Man weiß es nicht, man weiß es nicht... Vielleicht stand da auch drauf:" Wir sind die Deppen der Nation" oder so. Wir wissen es nicht. Ganz so gut ist mein arabisch dann doch noch nicht ausgereift :D ... Der Hübsche hieß uns zum Schluss mehrmals herzlich willkommen, reichte uns die Hand und wir durften wieder weiterfahren.

Der Aufkleber verabschiedete sich leider recht schnell. Die Scheibe war wohl zu schmutzig, um den Aufkleber halten zu können. Schade, auch wenn "Wir sind die Deppen der Nation" draufgestanden hätte, wäre es ziemlich cool gewesen, damit nach Hause zu kommen :) ... Dass er ab ist, fiel erst auf, als wir ihn fotografieren wollten - Mist...

Etwa 108 km vor Aqaba machten wir Halt zur Nacht. Wir hätten den Rest auch noch voll durchfahren können, wollten aber wenigstens noch ETWAS von dem Land sehen. Also hielten wir wieder neben einer Tankstelle. Der Mann der benachbarten "Werkstatt" gestatte es uns, dort zu pennen und versorgte uns sogar noch mit Essen :).

Türkei/Syrien

24. Dezember 2010 3:59 PM, by Arja

Allen Widerständen haben wir uns widersetzt - wir sind in JORDANIEN :) :) :) !!!!! Es ist...ach, ich sollt wohl von vorne anfangen, auch wenn es mir schwer fällt...

Am 19.12. hatten wir Peters Cousine getroffen, die uns die letzten Dokumente mitbrachte. Danke an dich, Bea!!! Nicht nur die Dokumente, ja auch noch viele andere tolle Sachen von unseren Eltern. Bea war dies Jahr unser Weihnachtsmann ;) ... Mittags fuhren wir direkt Richtung Grenze Türkei - Syrien. Uns war schon etwas mulmig, als wir uns gegen 17:00 Uhr dem Grenzübergang näherten. Wider Erwarten aber erwies sich alles als recht problemlos! Der erste Grenzbeamte fing erst an, etwas Probleme zu bereiten wegen der fehlenden Visa. Bis sich der Zweite einmischte, der uns den Rest des Aufenthaltes dort auch betreute. An sich waren alle Beamten dort ziemlich freundlich und uns wurde auch die ganze Zeit über genau gesagt, was wir wo zu erledigen und zu zahlen haben. 4,5 Stunden allerdings hat die ganze Prozedur gedauert. Wir wurden müde, hatten keine Lust mehr zu warten... Aber ich hatte mich ohnehin auf mehrere Tage eingestellt - man hat ja genügend gelesen...  Aber dann plötzlich hatten wir unsere Reisepässe mit eingestempelten Visa in der Hand - und wir konnten weiterfahren. Nach Syrien :) !!! Komischer Weise hielt sich meine Freude zunächst wirklich in Grenzen. Ich weiß nicht, woran es lag. Vielleicht hat es ja ein wenig mit meinem Freund, dem krassen Krustenköpek, zu tun. Hatte mich nämlich innerlich irgendwie schon darauf eingestellt, dass es mit Syrien eh nichts wird und wir somit meinem Freund helfen können. Wir fuhren noch eine Weile in Syrien mit unserer leuchtenden Tankanzeige, ehe wir endlich und ein Glück noch rechtzeitig eine Tankstelle fanden und auch bald Pause zum Schlafen machten.

Mit einem Strandspaziergang begann alles ...

16. Dezember 2010 10:00 AM, by Arja

... alles, die Verbindung zwischen meinem lieben Freund, dem krassen Krustenköpek, und mir. Zu diesem Zeitpunkt war nicht einmal ansatzweise abzusehen, wie sich alles entwickeln würde.

Inzwischen sind wir über einen Monat in Cirali - der Hund hatte über einen Monat Zeit, sich voll und ganz an uns, den (Witterungs-)Schutz für ihn unter unserem Auto, an das Füttern zu gewöhnen.

In einem Blog über Rumänien schrieb ich unter anderem: "Zu dem Zeitpunkt ahnte ich auch noch nicht, wie schwierig es ist, einem Hund nichts mehr zu geben, hat man erst einmal damit angefangen. Es ist wirklich nicht schön, wenn dann der Hund neben dir sitzt und mit seinem traurigen, erwartungsvollen Blick nach mehr bettelt." Manche werden sich wohl fragen, warum ich nach dieser Erfahrung in Rumänien dem krassen Krustenköpek denn überhaupt etwas zu Fressen gegeben habe. Erstens wusste ich anfangs nicht, dass wir soooo lange hier bleiben, weil es so gar nicht geplant war und zweitens hatte der Hund den einen Abend SOLCH einen Hunger. Man hat es ihm wirklich angesehen. Vor einiger Zeit schon hatte ich ihm einmal das gute alte Wabbelweiß angeboten, was er aber undankbar direkt wieder ausspuckte und liegen ließ. Diesmal konnte er gar nicht genug bekommen. Und er hat sich so sehr darüber gefreut! Somit fing es an, dass wir den krassen Krustenköpek regelmäßig versorgten. Er tat uns leid - kein zu Hause, kein Fressen, jeden Tag aufs neue tierischen Kohldampf, kein vernünftiges Wasser zu trinken, keiner da, der ihn gern hat. Und er LIEBT Nudeln und Reis - mein lieber krasser Krustenköpek, Gott hab ihn selig. Ich bin jetzt schon ganz traurig, wenn ich an unsere Abreise denke :( ...

Problematisch wird es allerdings unter anderem, wenn alle anderen Strandhunde ebenfalls anfangen, bei uns rumzuschnorren und sich bei uns rumzutreiben.

Auszug einer SMS meines Vaters an Peter und mich: "Peter und Arja, Achtung: Keine streunende Katzen und Hunde streicheln/anfassen. Pilz-Viren Erkrankungen aktuell." Ich weiß nicht, warum er das geschrieben hat. Schließlich dürfte allen in unserem Alter klar sein, dass aus Straßentieren "potenzielle gesundheitliche Gefahren" für den Menschen hervorgehen. Schon am ersten Tag aber hatte ich das Bedürfnis, dem Hund etwas Gutes zu tun und etwas über den Kopf zu streicheln. Irgendwann ist es einem - mir zumindest - dann auch ziemlich egal, wenn man sieht, wie der Hund solche Streicheleinheiten genießt - man geht das Risiko einfach ein. Ist doch egal, Hauptsache der Hund kann mal etwas Freude in seinem Leben verspüren. Außerdem werden anschließend ja auch die Hände desinfiziert... Wahrscheinlich hat nicht mal ein Hund hier die Erfahrung machen dürfen, wie es ist, ein liebevolles zu Hause zu haben. Wenn man sieht, wie zurückhaltend und vor allem schreckhaft die meisten Hunde dort sind  - man will sich gar nicht ausmalen, was ihnen widerfahren ist :(... Umso schöner ist es mit anzusehen, dass die Hunde einem mit der Zeit immer mehr Vertrauen schenken, somit bald auch nicht mehr ganz so zurückhaltend und schreckhaft sind und man ihnen manchmal sogar über den Kopf streichen kann. Dies war ein Beispiel insbesondere für die eine Hündin dort am Strand.

Köpek folgt uns überall hin, ob es ins 1/2 Stunde Fußmarsch entfernte Dorf ist, zur Kassenstelle von Chimaera oder aber zu den Restaurants und Hotels, in denen wir ins Internet gehen können, und so weiter und so fort. Einen Morgen, an dem ich schwimmen war, als Peter noch tief und fest schlummerte, begleitete mich Köpek, nachdem er mich zuvor gegen 07:30 Uhr quasi aus dem Bett...naja...ok...von meiner Isomatte geschmissen hat, mit an den Strand. Er legte sich neben die Liege, auf der ich meine Sachen abstellte und lag dort auch 40 Minuten später noch. Er kam anschließend prompt mit zu den guten Außenduschen, danach wieder mit zum Zeltplatz. Das übrigens alles BEVOR wir angefangen haben, ihn zu füttern! Wie bitte, soll man da nicht weich werden????? Unser Köpek scheint glücklicher Weise nicht so viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht zu haben, wie z. B. die Hündin, denn er kam ja bereits bei unserer Anreise freudig angelaufen.

Nun also stehe ich vor einem Problem: Unsere Abreise steht direkt vor der Tür. Der Hund hat von uns zu Fressen bekommen, wird lieb behandelt. Er hat sich daran gewöhnt. Er glaubt wahrscheinlich, dass wir seine neue Familie sind und er endlich mal jemanden gefunden hat, auf den er sich verlassen kann und der ihn nicht wieder allein lässt. Jetzt müssen wir ihn enttäuschen. Wie soll ich das bloß mit meinem Herzen vereinbaren? Auf der einen Seite ist die Freude über unsere Weiterreise, auf der anderen Seite...unser Köpek :( . Wie soll ich diesen Hund hier bloß zurücklassen können :(? Ich werde sehr, sehr viel und noch lange an Köpek denken müssen. Und gerade gehen mir wieder sämtliche Bilder durch den Kopf. Von den schönen Dingen, aber auch davon, wie er oft bei dem Schmuddelwetter, welches wir ja viel hatten, zitternd und frierend unter unserem Auto lag. Ich hoffe so sehr, dass er es schafft, sich über die Wintermonate Fressen zu organisieren, um zu überleben!!! Inzwischen bin ich mir auch ziemlich sicher, dass es sich bei dem krassen Krustenköpek tatsächlich um einen herrenlosen Hund handelt.

Da wir erst einmal wieder Richtung Osten fahren werden, habe ich Peter überzeugen können, dass wir auf dem "Rückweg" wieder über Cirali fahren werden. Dort werde ich meinen lieben Köpek dann noch einmal sehen, streicheln und füttern können.

Ich habe dem krassen Krustenköpek ein eigenes Album in unserer Gallery gewidmet. Leider hatte ich arge Probleme bei der Auswahl der Bilder, so dass eigentlich fast alle im Album zu finden sind. Ich hoffe, sie langweilen euch nicht. Vielleicht machen sie euch nachdenklich.

Ich nämlich kann es bis heute nicht verstehen, wie die Menschen sowas zulassen! Wenn jeder etwas beitragen würde, könnte den Hunden schon eine Menge geholfen werden! Und sie können mir nicht erzählen, dass ihnen das nicht auffällt. Diese hohe Anzahl herrenloser Hunde an einem Strand kann keiner übersehen, schon gar nicht die Anwohner! Wie können sie nur die Augen davor verschließen???

Vielleicht überzeugen die Bilder und die Geschichte den einen oder anderen von euch Lesern - gegen finanzielle Hilfen haben wir sicher nichts einzuwenden. Es müssen ja keine großen Summen sein... Aber bei unserem zweiten Cirlibesuch könnten wir dem Hund dann vielleicht auch mal etwas anderes zu Fressen geben, als nur Wabbelweiß, etwas, was auch für Hunde bestimmt ist. Und wenn die Spendensumme ausreichen würde, würden wir - das haben wir schon besprochen - den Hund erst einmal zum Tierarzt bringen. Er wäre uns und euch sicher dankbar, wenn dieses ständige Sichkratzenmüssen und diese ständigen offenen Wunden endlich mal ein Ende hätten!!! Leider werde ich nicht allen Hunden helfen können. Aber vielleicht wenigstens Einem - unserem krassen Krustenköpek. Wenn ihr die Überweisung unter dem Verwendungszweck "krasser Krustenköpek" veranlasst (Bankverbindung findet ihr unter Donations), sollt ihr euch sicher sein, dass die Spende ausschließlich dem Hund zugute kommen wird und nicht etwa uns!!!!! Ich habe den Hund so sehr in mein Herz geschlossen, dass mir mittlerweile wirklich sehr viel daran liegen würde, ihm helfen zu können! Werdet ihr bei diesem Anblick nicht weich???

Die Duschen kann man durchaus nutzen ...

5. Dezember 2010 11:16 AM, by Arja

Am 19.11.2010 war es so weit. Sehr ärgerlich, denn für den nächsten Tag war eine Fahrt in die Stadt geplant, verbunden mit einem Großeinkauf und einem etwas längeren Besuch einer Tankstelle. Nein, ich habe mir das Datum NICHT gemerkt!!! Konnte es an Hand unseres Haushaltsbuches nachvollziehen.

Nach dem Abendessen verspürte ich, dass ich einem der menschlichen Bedürfnisse dringend nachzugehen habe. Ein Verschieben auf den kommenden Tag war leider nicht drin. Es folgten lange Diskussionen (Sabrina, Diskotionen :D) über Vor- und Nachteile des möglicher Weise doch zu verschiebenden Bedürfnisses. Leider überwogen die Nachteile.

Also machte ich mich in der Dunkelheit, ausgestattet mit einer Stirnlampe, 3 Tüten, Toilettenpapier und einer gehörigen Portion Überwindung, auf den langen Weg zu den sogenannten Toiletten. 1000 mal lieber hätte ich mir ein Loch gebuddelt, das könnt ihr mir glauben! Dies war hier aber nicht möglich, da man hier kein ruhiges Plätzchen finden kann.

Wozu die Plastiktüten? Na, um zu vermeiden, diesen süffigen (Reicht der Ausdruck dafür überhaupt aus???) Boden mit bloßen Schuhen betreten zu müssen! Eine Tüte wurde über den linken Fuß gezogen, die zweite über den rechten. Die dritte Tüte eignete sich hervorragend als Toilettenpapierhalter und anschließenden Einmalhandschuh, um das "Inventar" sorglos anfassen zu können. Naja, was ich mit dem Toilettenpapier vor hatte, muss ich euch wohl nicht erläutern :D ...

Ich sage euch, es war SOWAS von EKELHAFT!!!!! Gestunken hats aus diesem Kloakenloch unbeschreiblich, naja, und wie die Kloake hier aussieht, habt ihr ja schon an Hand des einen Fotos im Blog feststellen können.

Wieder am Zeltplatz angelangt, musste Peter mir dann erstmal schön viel Desinfektionsmittel in die Hand schütten. Schön viel hilft nämlich auch schön viel :D ! Warum er das tun sollte, weiß ich eigentlich auch nicht, schließlich habe ich nichts mit bloßen Händen anfassen müssen. Aber ich fühlte mich danach doch etwas besser.

Anschließend musste ich Peter von meinem Erlebnis berichten :), mich noch zig Mal vor Ekel schütteln und gegen die innerliche Gänsehaut und den anhaltenden Gestank in meiner Nase ankämpfen müssen.

Mittlerweile, wir sind ja doch schon etwas länger hier, so dass wir uns der Problematik inzwischen öfter stellen mussten, hat man sich etwas abgehärtet. Aber die Tüten und das Desinfektionsmittel fehlen nie!

Das erste Mal war echt schon ziemlich hart ...

Die netten Menschen 2

17. November 2010 6:29 PM, by Arja

Um den Blogeintrag nicht zu lang werden zu lassen, habe ich ihn einfach mal in zwei gesplittet. Das, was ich bislang geschrieben habe, war nämlich eigentlich nicht das, was ich in diesem Blog berichten wollte. Kommen wir also zum Eigentlichen: Auch hier gibt es böse wie gute Menschen. Von "den Bösen" haben wir schon erzählt. Also will ich mal ein paar Worte über die guten und sehr freundlichen, gastfreundlichen und hilfsbereiten Menschen verlieren. Ich hätte hierzu wirklich sehr viel zu schreiben, da wir hier in der Türkei wirklich auf sehr viele überaus freundliche Menschen gestoßen sind, mag aber nicht mehr alles das schriftlich verfassen, was ich ursprünglich beabsichtigte. Ich werde einfach nur noch eine Geschichte hierzu erzählen: Als wir die Probleme mit dem Diebstahl der Unterlagen und der Botschaft hatten, haben wir für die Nacht vor dem Termin bei der Botschaft an einer Tankstelle in einer Vorstadt Ankaras Halt gemacht. Es war erst mittags, als wir dort ankamen, und es schüttete unaufhörlich. Dann kam zu allem Überfluss noch dicker Hagel und ziemlich heftiges Gewitter hinzu. Uns war kalt, wir konnten nichts machen als Musik hörend oder lesend im Auto sitzen und zu hoffen, dass es bald Abend und dann Schlafenszeit wird. Direkt neben der Tankstelle befand sich ein "Döner"-Laden, der, wie sich später herausstellen sollte, gar keine Döner zum Verkauf anbietet. Daneben gab es eine relativ große Bäckerei, vor der wir unsere Nachtruhe beabsichtigten. Scheinbar taten wir dem netten, jungen Mann aus der Bäckerei (vielleicht unser Alter, eher sogar noch jünger) in unserer Situation irgendwann Leid. Er kam mit zwei Tees zum Autofenster und schenkte sie uns. Etwas Zeit verging und er erschien erneut am Autofenster. In gebrochenem Englisch, mehr aber doch mit Hilfe seiner Hände und Füße, bot er uns an, mit rein zu kommen und zu essen. Leider waren wir müde, frustriert und fühlten uns ziemlich dreckig und stinkig (wahrscheinlich fühlten wir uns nicht nur so :D ), so dass wir ablehnten. Obwohl es wirklich äußerst nett von ihm war, und interessant wäre es sicher auch geworden.

Kurz darauf kam ein Herr aus dem Dönerladen und bot uns ebenfalls ein Abendbrot in seinen Räumen an, welches wir aber aus oben genannten Gründen wiederum ablehnten. Statt dessen haben wir im Laufe des Abends noch jeweils zwei Tees spendiert bekommen. Wir wurden vom dem Döner-Mann darauf hingewiesen, dass es sicherer sei, direkt auf der Tankstelle zu übernachten, als etwas abseits, wie es von uns beabsichtigt war. Wir folgten seinem Rat und er machte offensichtlich seinen Tankstellenkollegen klar, dass es in Ordnung gehen soll, wenn wir dort stehen.

Der nächste Tag kam. 06:45 Uhr, es klopfte an der Autoscheibe. Uns wurde wieder Tee serviert. Eine Dreiviertel Stunde später erhielten wir Kaffee. Die Menschen dort, der aus der Bäckerei und die drei aus dem Dönerladen, waren SOWAS von nett. Die beiden Döner-Männer hatten auch einige Zeit in Deutschland gearbeitet, in Hamburg wird noch immer ein Dönerladen geführt, und konnten doch recht gut Deutsch sprechen. Wir waren so beeindruckt von diesen Menschen und waren ihnen dankbar, dass wir noch auf dem Weg zur Botschaft ausgemacht haben, dorthin zurück zu fahren (auch, wenn es nicht auf unserer Strecke lag), sobald wir mit den Angelegenheiten der Botschaft durch sind, um uns von den Menschen zu verabschieden und dort noch einen Döner, für mich natürlich ohne Dönertier, zu uns zu nehmen. Zwei Tage später also sahen uns drei lachende Gesichter entgegen, als wir Richtung Dönerladen-Eingang gingen. Das war eigentlich eine ziemlich witzige Situation. Wir bestellten unser Essen, was da ja leider kein Döner war letztendlich, aber trotzdem sehr lecker, unterhielten uns noch etwas mit ihnen, ehe wir dann bezahlten und unseren Weg Richtung Süden wieder ansteuerten.

Nur zur Info noch eben: Mittlerweile haben wir es laut BK (unserer blöden Kuh, der Wetterstation) 42,7 Grad Celsius!

Und so kommt dann Eins zum Enderen: Die Köpeks hier sind Kläffer, allerdings auch gute Aufpasser ;), Kedis sind ziemlich penetrant, die Stubenfliegen sind 1000 mal nerviger als daheim und beißen sogar durch die Socken und die Hähne machen quasi von 0:00 Uhr bis 24:00 Uhr Lärm!!!

Hier am Strand habe ich einen Köpekfreund (mal wieder :) ) gefunden. Folgendes Bild zeigt die Freunde Köpek und Arja bzw. die Wenigkeit meines Armes beim Kopfkraulen:

Leider weiß man nicht so recht, wohin er gehört. Zu dem Campingplatzbesitzer? Man weiß es nicht. Ein Halsband trägt er, wobei das ja nicht unbedingt etwas zu sagen hat. Oder doch ein Streunerhund? Sehr gesund sieht er bei näherer Betrachtung jedenfalls nicht aus. Bereits bei Ankunft habe ich ihn als Freund hinzugewonnen. Er lief gleich ziemlich lange mit uns den Strand entlang. Und er wedelt immer mit dem Schwanz, wenn er auf unseren Zeltplatz zugelaufen kommt, was nicht selten ist. Wenn man ihn ruft (logisch - mit Köpek) und entsprechende Gesten macht, die man halt so macht, soll ein Hund "spielerisch" herkommen, kommt er richtig freudig angelaufen. Vorgestern wollte ich etwas mit ihm spielen, aber er hat wohl schnell die Motivation verloren und ging EINFACH WEG. Ich musste ihn auch streicheln. Fand’s selber etwas ih und hab mir anschließend die Hände desinfiziert. Aber ich konnte es einfach nicht sein lassen, er hat es sooo genossen... Heute allerdings kam er uns erst einmal besuchen. Vielleicht kommt er ja später wieder. Gestern am späten Nachmittag legte er sich dann auch irgendwann noch zu uns - süüüüüüüüüß!!!!!

Die netten Menschen 1

17. November 2010 6:29 PM, by Arja

Liegen gerade, Ortszeit 11:19 Uhr, bei 37,5 Grad Celsius in der Sonne am wunderschönen ca. drei Kilometer langen Sandstrand mit richtig klarem, blauem Wasser und Riesenwellen - ohne große Hotelanlagen im Hintergrund oder sonst irgendwelcher großartiger Touristenaufmachung - in Cirali, ehe wir nachher noch mindestens eine halbe Stunde stramm schwimmen und uns anschließend mal wieder etwas richtig Nahrhaftes, Nudeln mit Tomatenstückchen und Mais, kochen werden. Vor drei Tagen haben wir hier einen Campingplatz für ca. 1,30 EUR/Nacht/Person gefunden. Ja, es ist wirklich äußerst günstig, wobei im letzten Jahr und in den Jahren zuvor noch kein Preis erhoben worden ist. Duschen gibt es hier, siehe Bild:

Direkt daneben: Die sogenannten Toiletten. Die Toiletten mag man nicht mal betreten. Aber es ist ok hier, gerade für den Preis. Die Außenduschen kann man durchaus nutzen. Nur hätte ich noch langes Haar, hätte ich ein Problem. Bei DEM Wasserstrahl wäre es mir wohl nie möglich gewesen, meine Haare vom Shampoo zu befreien. Da kann man doch nur von Glück reden, dass mir rechtzeitig vorher die Haare ausgefallen sind!!! Außerdem schlafen wir endlich mal wieder mehrere Nächte in Folge im Zelt und können all unsere Wäsche waschen.

Eigentlich heißt es, dass es an dem Strand hier zahlreiche Schildkröten, nämlich die Caretta Caretta, die Unechte Karettschildkröte, gibt, auf welche ich mich schon riesig gefreut habe. Es sind selbst Käfige vorhanden, die zum Schutz der Kröten über dessen Nistgruben gestellt werden. Leider sind wir wohl zu der falschen Zeit hier : ( ...

Ein paar Fakten zu Schildkröten zur Bildung der Leser ; ) :

  • Schildkröten leben bereits seit mehr als 250 Millionen Jahren, also schon, bevor sich überhaupt die ersten Dinosaurier entwickelten.
  • Es werden derzeit 313 Arten mit über 200 Unterarten unterschieden.
  • Die größte existierende Schildkröte ist die Lederschildkröten mit einer Panzerlänge von 2,50 m und 900 kg Körpergewicht. Die Kleinste ist die Gesägte Flachschildkröte (Südamerika) mit einer Panzerlänge von 6-10 cm.
  • Viele Schildkröten sind durch menschliche Einflüsse heute leider AKUT gefährdet.
  • Durch die allgemeine Starrheit in ihren Bewegungsmöglichkeiten, verursacht durch den dicken Panzer, erfordert die Atmung die Hilfe der Extremitäten (durch Bewegung).
  • Schildkröten sind gute Seher. Sie können Farben besser differenzieren als wir Menschen. Es ist ihnen sogar möglich, Teile der nahen Infrarot- und Ultraviolettstrahlung wahrzunehmen.
  • Jagende Schildkrötenarten können durch Veränderung ihrer Augenstellung sowohl räumlich als auch im Panorama sehen.
  • Auch der Geruchssinn ist bei Schildkröten besonders stark ausgeprägt.
  • Schildkrötenbabies sind ab Schlupf völlig auf sich allein gestellt, es wird keinerlei Schutz oder Aufzuchthilfe seitens der Elterntiere geboten.

Egal, die unmittelbare Gegend hier hat außer der Schildkröten noch viel mehr zu bieten, z. B. Olympos, die antike Stadt, die erstmals zu Beginn des 1. Jh. v. Chr. erwähnt wird, 77/76 v. Chr. den Piraten zum Opfer fiel und dessen letzte Einwohner im 15. Jahrhundert die Stadt verließen. Wir werden morgen den Fußmarsch entlang des Strandes dorthin wagen.

Von dem brennenden Berg, die Chimaera, werden wir uns ebenfalls noch begeistern lassen. Hier ist seit Jahrtausenden ein seltenes Naturphänomen zu beobachten: Aus dem felsigen Boden eines Berghangs schlagen an mehreren Stellen Flammen heraus, die sogenannten "ewigen Feuer der Chimäre". Vielleicht können wir euch hierzu ja ein paar Bilder liefern. Vielleicht, denn ein Besuch lohnt sich nur abends, tagsüber sind die Flammen oft nicht zu sehen.

Auf unserem Campingplatz sind sehr viele Deutsche, die mit Wohnmobil unterwegs und allesamt ziemlich nett sind, anzutreffen. Das eine Ehepaar wird, so wie wir es vor hatten, den Winter in Jordanien verbringen. Sie machten mich etwas neidisch mit ihren Erzählungen zu ihrer Route. Sie erwähnten, wenn wir bis hier her gekommen sind, sollen wir in jedem Fall weiter an das Tote Meer und das Rote Meer fahren. Auch an der syrischen Grenze seien Visa zu bekommen, was uns bislang völlig fremd war. Man muss hier mit Kosten pro Person und pro Land von jeweils 200,00 EUR + Visakosten an sich rechnen. Als ich das hörte, habe ich ja schon wieder ein Funkeln in den Augen bekommen und versucht, den Peter zu überzeugen, dass wir es doch noch dorthin wagen. Leider machte Peter mir gleich alle meine Illusionen wieder zunichte, indem er mich daran erinnerte, dass wir ja KEINERLEI Originalunterlagen mehr haben, bis auf die vorläufigen Reisepässe. In der Tat können wir es insofern wohl vergessen.

Türkei ... Auwei 3

29. Oktober 2010 10:14 AM, by Peter

Nach der leicht beschwerlichen Einreise in die Türkei verbrachten wir zwei Tage in Istanbul, fuhren über Ankara und am Tuz Gölü Salzsee vorbei nach Kappadokien, wo wir uns die beeindruckenden Felsendörfer anschauten und machten uns dann auf nach Adana und die nahegelegene Mittelmeerküste. Nachdem wir eine Nacht in Adana auf einem Parkplatz verbrachten und uns in der darauffolgenden eine Hotelübernachtung am Mittelmeer gönnten (den Zimmerpreis konnten wir von 120,00 TL auf 60,00 TL herunterhandeln ;)), wollten wir in der dritten Nacht in der Gegend erneut auf einem Parkplatz rasten, bevor es weiter Richtung Osten gehen sollte. Es war bereits dunkel, als wir einen Parkplatz am Straßenrand einer etwas größeren Straße kurz vor Ceyhan fanden und uns auf eine geruhsame Nacht einrichteten. Während Arja hinten am Auto in unseren Sachen wühlte, saß ich vorne auf dem Beifahrersitz und studierte unsere Türkeikarte, als von vorne ein Fußgänger mit Taschenlampe auf uns zu kam. Nachdem er mich kurz auf türkisch ansprach, kam er zur Beifahrertür und leuchtete mit seiner Lampe ins Auto und mir anschließend in die Augen, bevor er wieder davon lief. Erst jetzt merkte ich, dass er nicht ohne leere Hände wegrannte. Arjas Handtasche fehlte. Als wir realisiert hatten, was passiert war, ist er schon in ein wartendes Auto gesprungen und weggefahren. Da wir kurz zuvor noch in einer Stadt zu Fuß unterwegs waren, hatten wir unsere Portemonnaies, alle Dokumente, Arjas Kamera und viele andere Dinge in die Tasche gepackt, damit sie nicht geklaut werden ^^, falls das Auto aufgebrochen wird. Natürlich haben wir sie danach in der Tasche gelassen. Nach einigen Telefonaten waren alle Karten gesperrt, Arjas Handy auch, und wir hatten bei der deutschen Botschaft angerufen. Nun mussten wir zur Polizei. Auf dem Weg dorthin ließ Arja ihr Handy wieder freischalten, welches sich glücklicher Weise doch wieder im Auto auffand. Bei der Polizei angekommen versuchten wir, teils mit unserem Taschenwörterbuch auf türkisch und teils mit Englisch, zu erläutern, was uns widerfahren ist. Die Beamten konnten leider mal wieder kein Englisch, verstanden aber wohl, worum es ging. Sie erklärten uns, dass wir zur Gendarmerie müssten, da diese für diesen Fall zuständig ist. Es handelt sich hierbei um eine türkische Militäreinrichtung. Da wir nicht wussten, wo genau wir hin mussten, wurden wir per Polizeieskorte zur nächsten Gendarmerie gebracht. Nachdem wir fünf Polizisten und fünf Soldaten versucht hatten die Sachlage zu erklären, es aber nach wie vor Verständigungsprobleme gab, wurde ein Englisch sprechender Soldat aus dem Bett geholt. Nun konnten wir relativ schnell klären, was passiert war. Kurz darauf fuhren wir, diesmal mit Militäreskorte, zum Tatort, um die Umstände der Tat zu verdeutlichen. Im Anschluss wurde in der Gendarmerie ein Protokoll aufgenommen und ein Schriftstück für die deutsche Botschaft und die Polizei angefertigt. Die Soldaten waren sehr freundlich, boten uns Zigaretten und Tee an und entschuldigten sich anschließend mehrfach für ihren kriminellen Landsmann.

Die weitere Nacht verbrachten wir auf einer hell beleuchteten Tankstelle - trotzdem mit komischem Gefühl in der Magengegend. Am nächsten Tag nahmen wir erneut Kontakt zur deutschen Botschaft auf und ließen uns von zu Hause per Western Union Geld zukommen, da wir ja nichts mehr hatten und auch unser Benzin langsam zur Neige ging. Mit der Botschaft vereinbarten wir einen Termin für ein persönliches Gespräch in Ankara in vier Tagen. Da der Geldtransfer, ein Glück, problemlos funktionierte und wir bereits am Nachmittag wieder liquide waren, konnten wir das Auto tanken, in dieser Situation dringend benötigte Zigaretten kaufen und uns auf den Weg Richtung Ankara machen. Es hieß nun also über 500 km wieder zurück fahren. Was wir erst nach und nach realisierten und was unseren Ärger, insbesondere für Arja, noch erhöhte, war, dass zusammen mit unseren Pässen ja auch unsere Visa für Syrien und Russland weg waren. Um in diese Länder zu kommen, müssten wir also neue Visa beantragen, was unsere durch diese Aktion eh schon sehr eingeschränkten finanziellen Mittel leider übersteigt. Somit sind unsere Träume vom toten Meer, vom roten Meer, von St. Petersburg und einigen weiteren Zielen in diesen Ländern (vorerst) geplatzt.

Anmerkung von der Arja: Bin noch immer sehr, sehr traurig darüber *HEUL-ROTZ-UND-WASSER* :( ...

Als wir einige Tage später in Ankara ankamen merkten wir schnell, dass wir ohne genauen Plan keine Chance haben, die Botschaft zu finden und kauften uns in einem Buchladen einen Stadtplan. Die Botschaft zu finden stellte nun kein Problem mehr dar, ein kostengünstiges Hotel aufzutreiben jedoch schon. Daher mussten wir in den nächsten Tagen erneut mit Parkplätzen Vorlieb nehmen. In der Botschaft erfuhren wir, dass wir zunächst Passbilder machen lassen müssten (unsere wurden ja mit gestohlen) und eine Einreisebescheinigung von den türkischen Behörden bräuchten. Außerdem mussten wir Bescheinigungen über unsere Führerscheine vom Straßenverkehrsamt in Deutschland anfordern und an die Botschaft faxen lassen. Nach einigen Telefonaten nach Deutschland und Hin-und Hergefahre in Ankara für Passbilder und Einreisebescheinigung, fanden wir uns am nächsten Tag erneut in der Botschaft ein. Nach etwa einer Stunde hielten wir bereits unsere neuen Pässe und die Führerscheindokumente in der Hand. Gekostet hat uns das Ganze 170,00 EUR bei der Botschaft, ca. 20,00 EUR für Passbilder, Benzin für ca. 1.000 km (im Durchschnitt ca. 3,70 TL, also 2,08 EUR, pro Liter) und jede Menge Nerven. Danke wieder mal an die Unterstützung von daheim. Aber nun sind wir neuen Mutes wieder unterwegs und gönnen uns als Entschädigung ein paar schöne Tage am Mittelmeer, einer dem Tourismus nicht sehr bekannten Bucht, bei Fethiye.

Türkei ... Auwei 2

28. Oktober 2010 10:11 AM, by Peter

Nachdem wir trotz einiger Schwierigkeiten in die Türkei einreisen konnten, befanden wir uns nun in der selben Nacht auf der Suche nach einem Schlafplatz. Hierzu hatten wir den nächst größeren Ort als Ziel. Dort angekommen, fanden wir zwar keinen Platz zum Übernachten, gerieten aber dafür prompt in eine Verkehrskontrolle. Arja ist, seit sie ihren Führerschein hat, noch nie in eine Polizeikontrolle gekommen. Warum also nicht gleich als Erstes spät abends im Dunkeln direkt nach Einreise in die Türkei mit ordentlich Verständigungsproblemen??? Die Polizeibeamten wiesen uns darauf hin, dass unser linkes Vorderlicht nicht funktionierte.Erst in diesem Moment wurde uns klar, weshalb wir kurz vorher noch von allen uns entgegenkommenden Fahrzeugen Signale per Lichthupe erhielten. Wir hatten es zunächst auf unsere zu hoch eingestellten Scheinwerfer geschoben. Erleichtert, dass wir nur wegen einer solchen Kleinigkeit angehalten worden sind, gingen wir mit den Polizisten zu deren Wagen, während sie versuchten uns zu erklären, dass wir eine Werkstatt aufsuchen müssten. In der Zeit, in der einer der Beamten unsere Daten aufnahm und ein Protokoll verfasste, versuchte der zweite uns noch etwas mitzuteilen. Wieder hatten wir mit den schlechten Englischkenntnissen der Türken zu kämpfen. Nach einigem Hin und Her, ohne dass wir verstanden, was er wollte, kramte er einen Block und einen Stift hervor und schrieb ein paar Zahlen auf. Langsam wurde uns klar, dass es um Geld ging. Sie schlugen zur Verdeutlichung noch eine Art Bußgeldkatalog auf und zeigten uns einen türkischsprachigen Abschnitt, an dessen Ende die Zahlen auftauchten, die bereits auf dem Zettel notiert waren. Wir sollten 100,00 TL oder 50,00 EUR bezahlen. Obwohl wir einen etwas verwirrten und überforderten Eindruck machten, der auch wirklich nicht vorgetäuscht war, ließen sich die Polizisten nicht davon abbringen, das Geld zu kassieren. Nachdem Arja dann noch etwas unterschreiben musste, von dem sie nicht wusste, was es überhaupt war, geschweige denn, was überhaupt darin stand und wir ihm erzählten, dass wir Richtung Istanbul fahren, drückte er uns noch 20,00 TL für die Maut in die Hand und berichtete abschließend noch kurz von seinem Onkel aus Deutschland. Außerdem erklärten sie uns, dass es in der Türkei üblich ist, die Nebelscheinwerfer einzuschalten, wenn ein Licht defekt ist. So könnten wir ohne Probleme weiterfahren. Letztendlich zeigte uns der eine Polizist sogar noch die Grenzen der Geschwindigkeitsüberschreitungen, innerhalb derer wir nichts zu befürchten haben, auf. Mit 50,00 EUR weniger und 20,00 TL mehr in der Tasche machten wir uns wieder auf den Weg. Kurze Zeit später erreichten wir die Autobahn und die Mautstelle. An der einzigen Zufahrt zum Barbezahlen stand ein Schild mit dem Hinweis, dass Cashzahlung nicht mehr möglich sei.

cash

Da wir aber schon voll auf der Autobahnauffahrt standen und Drehen nicht möglich war, mussten wir ohne zu bezahlen auf die Autobahn. Da wir etwas Angst vor weiteren Strafen hatten beschlossen wir jedoch, an der nächsten Ausfahrt wieder abzufahren. Dort angelangt kamen wir an die Ausgangsmautstelle. Als wir diese ohne Ticket durchfuhren, ertönte auch sofort ein lautes Signal, und ein orangenes Warnlicht machte auf uns offensichtliche Betrüger aufmerksam. Und natürlich stand direkt hinter der Mautstelle...na, ratet mal...ein Polizeiwagen! Da sie uns ja nun eh schon wahrgenommen hatte, fuhren wir direkt zum Wagen und hielten neben den Polizisten. Als wir ihnen unsere Problematik schilderten, wiesen sie auf ein kleines Gebäude neben der Mautstelle. Dort konnten wir uns an einem Schalter eine Chipkarte vom Geld der ersten Polizisten kaufen und mussten für das erste Schwarzfahren auch keine Strafe zahlen. Mit dieser Karte ausgestattet, wollten wir nun wieder auf die Autobahn. Doch leichter gesagt als getan. Eine Eigenheit der türkischen Straßen, die wir später noch genauer kennenlernen sollten, erschwerte uns diese vermeintlich einfache Aufgabe. So gut wie jede etwas größere Straße in der Türkei ist zwischen den Fahrbahnen durch eine Mittelleitplanke getrennt, die ein einfaches Umdrehen unmöglich macht. Somit mussten wir erst ein paar Kilometer auf der Straße weiterfahren, bevor wir drehen und zur Autobahn zurückfahren konnten. Nach dieser doch recht ereignisreichen Nacht fuhren wir den nächstbesten Autobahnrasthof an und verbrachten unsere erste Nacht in der Türkei im Auto direkt neben dem Eingang eines Motels. Es sollte nicht die letzte Autonacht sein ...

Türkei ... Auwei 1

27. Oktober 2010 10:02 AM, by Peter

Die Einreise in die Türkei gestaltete sich für unseren weiteren Aufenthalt charakteristisch.

Nachdem wir mehrere Tage mit schlechtem Wetter in Bulgarien und Rumänien verbrachten und die Prognosen keine Verbesserung versprachen, entschlossen wir uns bereits am 05.10.2010 und somit früher als geplant in die Türkei einzureisen.

Wir standen dann also gegen 21:00 Uhr an der bulgarisch-türkischen Grenze. Die Kontrolle auf bulgarischer Seite verlief schnell und problemlos und wir freuten uns, die Einreise schnell erledigen zu können. Doch bekanntlich soll man sich ja nicht zu früh freuen. An der türkischen Kontrollstelle stellten wir uns hinter ein anderes Fahrzeug aus Rumänien. Von Zollbeamten, Schranken oder irgendwelchen Hinweisen auf eine Kontrolle war zu diesem Zeitpunkt nirgends etwas zu sehen. Nach ca. einer halben Stunde, in welcher uns mehrere Fahrzeuge passierten, und wir Zweifel bekamen, ob wir tatsächlich an der richtigen Stelle warteten, bekam anscheinend auch der Rumäne seine Zweifel und fuhr einfach weiter. Nach kurzen Überlegungen schlossen wir uns ihm an. Nach zwei Kurven kam die nächste Grenzkontrolle mit

Schranke. Unser rumänischer Kollege stand dort und unterhielt sich kurz mit den Grenzbeamten, um anschließend wieder in sein Auto einzusteigen und den Rückwärtsgang einzulegen. Verwirrt und nichts Gutes ahnend machten wir ihm Platz, so dass er drehen und zurück zum vorherigen Gebäudekomplex fahren konnte. Nun konnten wir uns mit den Grenzbeamten unterhalten. Beziehungsweise wir versuchten es, denn die Englischkenntnisse der Männer waren eher schlecht als recht. Ihren paar Wörtern, die verständlich waren, und ihrer Gestik, entnahmen wir, dass wir anscheinend auch irgendwo beim vorherigen Gebäudekomplex eine Kontrolle durchlaufen müssten. Auch für uns hieß es also erst mal wieder zurückfahren. Diesmal von der anderen Seite kommend entdeckten wir an einem Haus ein Schild, dem zu entnahmen war, dass man für die Kontrolle das Fahrzeug abstellen und sich im gegenüberliegenden Gebäude melden sollte. Als wir darauf hin aus dem Auto stiegen, kam an ein Mann, der uns wieder mehr gestikulierend als sprechend erklärte, dass wir auf die andere Seite des Gebäudes fahren sollten. Also ging es wieder ab ins Auto und auf die andere Seite gefahren. Wir standen nun wieder an der Stelle, an der wir zuvor eine halbe Stunde gewartet hatten. Und auch unseren rumänischen Freund fanden wir dort wieder. Von Grenzbeamten fehlte aber weiterhin jede Spur. Aber diesmal stand noch ein türkischer Mann mit seinem Auto dort. Ich stieg nun aus dem Auto und gesellte mich zu dem Türken und dem Rumänen, die sich bereits unterhielten. Anscheinend war der Rumäne schon im Gebäude gewesen und hatte sich informiert. Er sagte uns, dass wir hier nun warten sollten. Zurück im Auto beobachteten wir den Rumänen und den Türken, die zwischen einigen Zigaretten immer wieder ins Grenzgebäude gingen und ohne Erfolg wieder kamen. Nach etwa einer Stunde, inzwischen hatten sich noch zwei bulgarische Autos eingefunden, kamen drei Personen aus dem Gebäude in Richtung der Autos. Nach und nach wurden nun Autos und Dokumente kontrolliert. Nachdem auch unser Auto und unsere Pässe kontrolliert wurden, schickte man uns in das Gebäude, aus dem die Beamten kamen, für eine letzte Überprüfung. Nachdem wir dort in drei verschiedenen Büros Stempel und Unterschriften eingeholt hatten, konnten wir wieder ins Auto und durften die Grenze nun endlich passieren. Jetzt brauchten wir nur noch schnell eine Übernachtungsmöglichkeit ...

Rumänien

3. Oktober 2010 10:02 PM, by Arja

Bevor wir morgen nach Bulgarien einreisen, will ich doch noch einmal ein paar Worte über das Land Rumänien verlieren. Das Wetter ist gerade bescheiden, der Pieda pennt, ich nutze dann mal den Augenblick hierfür. Zur Zeit haben wir unser Zelt in der freien Wildnis am Meer aufgeschlagen. Wäre das schön, würde das Wetter mitspielen... Die Wäschesäcke werden auch immer voller :( ...

Einige von euch haben bereits von mir gehört, dass das Land an sich sehr schön und interessant ist, mich aber hier die Sache mit den streunenden Hunden etwas mehr beschäftigt. Vereinzelt war das in den vorherigen Ländern ja auch schon der Fall, aber lange nicht in dem Ausmaß wie hier. Man "gewöhnt" sich mit der Zeit an den Anblick, wobei ich anfangs wirklich arge Probleme damit hatte. So sehr, dass ich in dem ersten Laden, den wir hier in Rumänien zum Auffüllen unserer "Küche" ansteuerten, erst einmal eine Tüte Hundeleckerchen besorgen musste. Zu dem Zeitpunkt ahnte ich auch noch nicht, wie schwierig es ist, einem Hund nichts mehr zu geben, hat man erst einmal damit angefangen. Es ist wirklich nicht schön, wenn dann der Hund neben dir sitzt und mit seinem traurigen, erwartungsvollen Blick nach mehr bettelt. Am liebsten hätte ich alle Hunde einzeln eingesammelt, sie versorgt, aufgepäppelt, lieb gehabt und mitgenommen. Will jemand herkommen, viel Geld mitbringen und mir dabei helfen??? BNA...??? Du vielleicht... ;) ???!!! Wie können die Menschen hier so sehr an dem Wohl der Tiere vorbeischauen :( ???

Ansonsten muss ich aber sagen, dass die Menschen hier sehr freundlich und hilfsbereit sind. Selbst, wenn man mit einem äußerst kurios wirkenden Briefumschlag bei der Post um eine Briefmarke bittet. War ich froh, dass die Dame nicht wirklich Englisch sprechen konnte - der Blick hat gereicht :D ... Geliebtes BNA, ich hoffe soooo sehr, dass dich die Post erreicht!!!! Wir wollten den Umschlag fotografieren, damit ich dir zeigen kann, wie er aussah, sollte er nicht bei dir ankommen. Dann hättest du vielleicht etwas nachvollziehen können, WARUM er dich nicht erreicht hat :D ... Letztendlich versäumten wir dies aber :(...

Auf die Fahrweise der Rumänen...will ich man nicht näher eingehen an dieser Stelle... Ich sag nur, dass wir ja bereits aus Bosnien-Herzegowina einiges gewohnt sind :D ...

Ach, und von dem Rest macht euch über unsere Gallery selbst einen Eindruck. Meine Motivation zum Schreiben ist grad aus unerfindlichen Gründen in den Keller gesunken. Will jetzt mal den Pieda wecken! Außerdem denke ich, dass die Bilder in unserer Gallery ohnehin für sich sprechen...

Transsilvanien

27. September 2010 6:14 PM, by Arja und Peter

Mehrere Tage haben wir damit verbracht, uns Transsilvanien näher anzuschauen.

Zum einen wandelten wir auf den Spuren Draculas, zum anderen machten wir aber auch einen kleinen geschichtlichen Exkurs über die Siebenbürger Sachsen.

Falls jemand von euch jemals das "National history museum of transylvania" in Cluj-Napoca besucht haben sollte, hat er sicherlich einiges über die transsilvanische Geschichte erfahren können - im Gegensatz zu uns, die wir dort leider vor einem geschlossenen Gebäude, Mitten in den Renovierungsarbeiten, standen. Dieser jemand hat womöglich auch "The hall of mirrors" im Kulturpalast in Tagu Mures/Neumarkt am Mieresch besichtigt, so wie wir uns dies vornahmen. Auch diesbezüglich ist dieser jemand uns um einiges voraus. Als wir dort ankamen, waren die Öffnungszeiten leider vorüber, da ausgerechnet an diesem 22.09. ein Konzert in dieser Halle stattfinden sollte. Somit war unser erster Tag in Transsilvanien nicht besonders von Erfolg gekrönt :( .

Ohne uns davon entmutigen zu lassen, ging es an Tag 2 in Transsilvanien nach Sigisoara/Schässburg. Dort gab es einige interessante Dinge zu erkunden, z. B. die Bergkirche aus dem 14. Jahrhundert mit dem anliegenden deutschen Friedhof, der mittelalterlichen Zitadelle, dessen Blickfang ein alter Turm ist. Außerdem wird in der Stadt noch mit dem "angeblichen" Geburtshaus von Vlad III. (Draculea = DRACULA) geworben. Hierfür gibt es jedoch keine historischen Belege. Aber dennnoch vermittelt es eine entsprechende Atmosphäre, die wir bei unserem Mittagsmahl in genanntem Haus erfahren konnten. In dieser Stadt merkten wir auch zum ersten Mal, wie sich die deutschen Wurzeln in der ansässigen Bevölkerung bis heute zum Teil bewahrt haben. So trafen wir viele Menschen, die gut deutsch sprechen konnten; bei unserem Stadtrundgang kamen wir an einem deutschen Gymnasium vorbei.

Tag 3 in Transsilvanien begannen wir mit einem kurzen Abstecher nach Sibiu/Hermannstadt bevor wir uns auf den Weg zur berühmten Transfagarasan Road machten, die uns über einen Pass über das Fagarasmassiv brachte. Die Straße ist nur tagsüber von Juni bis Septemer befahrbar und bietet einen beeindruckeden Blick über die umliegenden Berge und Gletscherseen. Die Eindrücke, die wir hier erfahren haben, sind wirklich atemberaubend.

An unserem letzten Tag, den wir eigentlich für die Besichtigung Brasovs/Kronstadt angedacht hatten, stellten wir auf dem Weg dorthin fest, dass wir direkt an dem Schloss von Vlad III (zur Erinnerung: DRACULA) vorbeikommen. Dies ließen wir uns natürlich nicht entgehen und machten dort für einen kleinen Schlossrundgang Halt. Leider sehr von Touristen überlaufen, war das Schloss aber dennnoch sehenswert. Im Anschluss in Brasov angelangt, besichtigten wir die "Black church".Die Kirche wurde bei einem großen Brand in der Stadt im Jahre 1689 nahezu zerstört. Nach der anschließenden Sanierung behielt das Mauerwerk eine schwarze Rußverfärbung, durch welche die Kirche zu ihrem Namen kam. Leider war auch hier, wie in der Bergkirche in Sigisoara, das Fotografieren verboten, so dass wir euch hierzu keine Bilder präsentieren können. Im Anschluss an die Besichtigung der Kirche gingen wir zum nahe gelegenen Piata Stafalui, welcher in der Vergangenheit als Marktplatz und Ort der Hexenverbrennung diente. Außerdem gibt es in der Stadt noch eine der engsten Straßen Europas, die Strada Sforii, welche wir ebenfalls entlang gingen. Natürlich hintereinander, denn 2 Personen können dort nicht nebeneinander gehen.

Nach einigen Nächten im Auto, inklusive einer Vollmondnacht, in der wir uns passend zur Atmosphäre "Interview mit einem Vampir" ansahen, sollte unsere Reise durch Transsilvanien nun beendet sein.

Brainfuck

26. September 2010 6:08 PM, by Arja und Peter

lala oder lölö??????????

Transsilvanien oder aber auch Siebenbürgen.

Dracula und Schwarze Kirche.

Sonnenschein.

Schoki oder Yorken??????????

Aber kein Alkohol!

Großes PP - aaaaaaaaaaaaahhhhh!!!!!

Vier Tage stinken.

Renovierung oder Konzert; alles zu...

Hauke verschwunden, wieder aufgetaucht.

Bald keine Socken mehr zum Anziehen.

Nur weißes Labberbrot.

6 Tage ohne Alkohol.

Keine echten Yorks.

Dacia = Superauto

Reicht euch das als Bericht?

Arja isst grad Peters Schoki auf.

Kreisverkehr zum Fürchten.

Einheimische Fahrer ebenso; entweder VIEL zu schnell oder zu langsam.

Parkplatzhunde haben Hunger, die armen.

Tote Hunde am Straßenrand, grrrrrrr ...... !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Also lala.

Wie schnell darf man hier fahren??? oO

Wieso sind die Ortschaften hier soooo langgezogen?

Wo ist die Schoki? - In Arjas Bauch.

Warum kann Arja so viel Schoki essen (und wird nicht dick)?

Warum kann Arja nicht mit der Tastatur von Peters Schlepptop umgehen?

Darf Arja auch n Schluck Bier?

Ja.

Dann her damit!

Nimm dir.

Nein, will doch nicht.

Ok. Entscheid dich mal.

Bin doch so unentschlossen, wie kannst du das verlangen???

Kann ich einfach.

Ach so. Soll das hier jetzt so weitergehen?

Ja.

Ok. Schreiben wir das als Blog und wollen wir jetzt yorken?

Willst du jetzt Bier?

Weiß a net....

1 Stunde darfst du noch - oder auch nicht, weil hier ist es schon 00:03 Uhr.

Egal, Karl, her damit!

Nicht damit. York!!!!!

Wollen wir hier heut auch noch was brauchbares zustande bringen oder eher nicht?

Eher nicht. Erst wenn wir klar im Kopf sind. Also in ein paar Jahren.

Meinst du, wir werden noch mal klar im Kopf?

Weiß nich, was denkst du?

Eher nicht.

Wie weiter im Tet?

Tet?

Hä?

Was ist Tet?

Genau! Wetterleuchten?

Wie Bratwurst!

Haben wir wohl grad Langeweile?

Nein, das ist eine ernst geführte Konversation!

Verstehe! (Scheiß Tasttur hier, gr........!!!!!)

Wieso haben wir nicht 2 Laptops? Dann müsste ich hier nicht immer rübergreifen?

Donner. Weil ich nicht wollte, dass auch meiner verschwindet, wenns Superauto gekaut wird :D!

Wer kaut denn ein Auto?

Wer ein Auto KAUT?

jo!

Die Rumänen wollen alle solch ein SUperauto!!!!!

Zum kauen? Dann sind das doch keine SONNENBLUMENKERNE!!!!!!!!!!!!!

GLEICH KRIEG ICH HIER N HAAAALS!!!...Darüber habe ich noch nicht nachgedacht, da magst du vielleicht Recht haben?!

Hast du doch heimlich getrunken?

Ja, O-Saft! Vielleicht wirklich n Zuckerschock von der vielen Schokie???!!!

Das ist ja unerhört.

Ich schäme mich...

Gut so!

Und wann wollen wir nun den Blog schreiben? Wann wollen wir wieder arbeiten?

Arbeit ist für Idioten!

Dann bist du auch einer, Blogschreiben ist doch auch ARBEIT!

Ja bin ich doch auch. War dir das nicht klar?

Doch, eigentlich schon,nur vorher nicht ganz so bewusst. Mist!

Blog schreiben wir morgen...mir fällt jetzt eh nichts "VERNÜNFTIGES2 ein.

Aus meinen Fingern kommt auch nur Blödsinn. Was machen wir jetzt? WEiter hier bei laufendem Mödör Unsinn schreiben?

Können auch denn Mödör ausmachen ud weiter BLÖDSINN AUF pAPIER SCHREIBEN:

mÖDÖR OK; pAPIER NET; MEINE sAUKLAUE KANN EH KEIN sCHWEIN LESEN:::

DAnn haben wir ein problem, wie sollen wir dann komunizieren?

Kennst du die Gruppe "Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem"?

Ja

Insofern weiß ich auf deine Frage echt keine Antwort...

Du schreibst doch sonst auch immer leine zettelchen...wie geht das wenn die keiner lesen kann?

Welche kleinen Zettelchen meinst du?

in der Schule, hast du doch erzählt.

Immer noch Wetterleuchten. Die Leute kannten meine Handschrift...

dann muss ich die wohl auch kennenlernen

Aber mit PC schreiben geht schneller, sofern ich nicht grad wieder arge Probleme mit der ollen Tastatur habe...

bei mir dauerts grad länger wie du siehst...und der möder? ich mach ihn mal aus ödör?.

Bössör is das, denk ich. Sind ja auch Kosten, die da die ganze Zeit schon durchlaufen. Ach egal, ich vergaß, wir HABENS doch :D!

jo haben ja auch beide ne Kreditkarte

Gut erkannt! Machst noch eben den Wandler aus?

hwamchonw

Wann denn das? Wollen wir die Sau hier auch aus machen, bevor ich noch so RICHTIG SCHLECHTE LAUNE kriege :D?

is wohl besser...mag keine Schlechtelaunearja.

Tief durchatmen!!! Machst du ihn aus?

ok, gib her das teil

gut, donner ...

Dalmatien

18. September 2010 7:47 PM, by Arja und Peter

Zur Zeit befinden wir uns auf einem Parkplatz vor Belgrad. Hier werden wir unsere Nacht mal wieder im Auto verbringen, damit wir morgen die Stadt besichtigen können. Wir waren gerade dabei, das kyrillische Alphabet zu lernen, als wir uns dann aber dachten, euch noch eben über unsere Besuche der Städte Trogir und Split am 10.09.2010 sowie Dubrovnik am 12. und 13.09.2010 kurz zu informieren. Dies hatten wir schon länger vor, sind aber nie dazu gekommen (immer dieser Stress :D ...), so dass der Bericht jetzt nachgeliefert wird.

Die Altstadt von Trogir mit den aus dem Mittelalter erhaltenen Gebäuden ist der am besten erhaltene Komplex romanisch-gotischer Architektur in Osteuropa. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen dort unter anderem die alte Stadtmauer, ein Schloss, ein Turm, mehrere Kirchen und eine Reihe von Wohnhäusern und Palästen aus verschiedensten Epochen. Da wir jetzt nicht alles erläutern wollen (der Blog würde sonst nur wieder unendlich lang werden), guckt euch einfach die Bilder in unserer Gallery an.

Am selben Tag noch sind wir weitergefahren nach Split, welches nur etwa 25 km von Trogir entfernt liegt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit und das Wahrzeichen der Stadt ist der Diokletianspalast, um den die Stadt mit der Zeit wuchs. Es handelt sich hierbei um einen alten römischen Bau, der nun das Zentrum der Stadt darstellt. Split ist damit die einzige Stadt, deren Innenstadt in einem alten römischen Palast liegt. Noch immer in gut erhaltenem Zustand sind die romanischen Häuser, das Diokletianmausoleum, der Jupitertempel und die Säulengänge auf der Straße. Direkt neben dem alten Palast befindet sich der Hafen. Durch das mediterrane Flair und die kleinen Gässchen in der Altstadt hat Split somit einen ganz eigenen Charme. Es ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

Nach dieser geballten Dosis Kultur gönnten wir uns noch einen Tag am Strand, bevor es weiter ging nach Dubrovnik.

Am späten Nachmittag dort angekommen, blieben uns nur knapp zwei Stunden für einen kleinen Stadtrundgang. Zwar konnten wir hier nicht viel von der Stadt sehen, lernten jedoch zwei sehr netten Menschen aus den USA kennen. Greetings to Susan and Marc, it was a pleasure to meet you! We hope, you had some nice last days of your vacation and a nice trip to Germany!!!

Da wir aber doch noch etwas mehr von der Stadt sehen wollten, entschlossen wir uns, am nächsten Tag erneut in die Altstadt zu gehen. Die Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz vor der Stadt. Vor dem Schlafen gehen begaben wir uns noch auf einen kurzen Trip in die umliegenden Hügel, von wo aus wir einen unvergesslichen Blick auf die am Abend beleuchtete Stadt genießen konnten. Der nächste Tag war toll, schaut in die Gallery, machts gut! Wir müssen jetzt Bier trinken ;).

Montenegro

17. September 2010 12:00 PM, by Arja

Seit gefühlten 100 Wochen, in Wirklichkeit geschätzten ca. 1,5 Wochen "erst", sind meine Wurstimitatvorräte vernichtet. Kriege jetzt schon Entzugserscheinungen :( . Muss wohl doch wieder zum Fleischfresser mutieren - auf Dauer nur Käse geht ja mal gar nicht! Mist!

Momentan befinden wir uns wieder auf dem Weg von Montenegro Richtung Bosnien-Herzegowina, da unsere letzten ca. 30 KM ausgegeben und im selben Zuge die mittelalterliche Brücke in Visegrad von uns besichtigt werden wollen.

Nachdem wir die Nächte vom 12.-15.09.2010 jeweils in Sitzposition in unserem Auto auf irgendwelchen Parkplätzen übernachteten, waren wir froh, hier im weniger stark besiedelten Montenegro in Zabljak einen Campingplatz gefunden zu haben - wenn auch nicht immer mit warmem, wenn überhaupt fließendem, Wasser. Auf dem Campingplatz hier lernten wir ein nettes, junges rumänisches Pärchen kennen. Peter und Susanne (leider kennen wir die richtige Schreibweise nicht - SORRY), ihr seid herzlich gegrüßt! Vielen Dank für eure Tipps über euer Heimatland! Wenn es passt, kommen wir euch besuchen :).≈

Bei Einreise in das Land Montenegro am 13.09.2010 wurde uns an der Grenze ein Flyer über die gefährlichen und weniger gefährlichen Strecken - ob es nun an der fehlenden Beschilderung, dem schlechten Fahrbahnzustand oder aber der Fahrweise der einheimischen Bevölkerung liegt - des Landes ausgehändigt. Die Rückseite des Flyers war mit Bildern verunfallter Fahrzeuge bedruckt - nicht sehr ermutigend. Wir versuchten insofern, die gefährlichsten aller gefährlichsten Strecken zu meiden. Dennnoch hatten wir eine dieser Strecken zu fahren, weil es anders nicht möglich war. Als sooooo schlimm stellte sich diese Strecke - zumindest meiner Meinung nach - aber gar nicht heraus. In weiten Teilen des Landes beschränken sich die zulässigen Höchstgeschwindigkeiten ohnehin auf 40 oder 50 kmh. Ausnahmsweise dürfen Strecken mal mit 60 oder sogar wirklich mal mit 80 kmh befahren werden. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind aber gerechtfertigt, auch wenns das ein oder andere Mal ziemlich abnervte. Es kann nämlich auch hier durchaus mal vorkommen, dass plötzlich eine Kuh den Weg kreuzt.

(Auf unserem Campingplatz hatte ich direkt neben einer Kuh Wäsche gewaschen!) Zu schnell fahren sollte man hier aber nicht, da an jeder beliebigen Ecke die Polizei steht, um schöne Fotos zu machen - genauso wie in Bosnien-Herzegowina.

Hier in Montenegro fuhren wir zunächst die überwältigende und noch nicht vom Tourismus überlaufene Küstenstrecke entlang. Allgemein hält sich der Tourismus hier noch sehr zurück, was ich sehr schön finde; es lässt sich aber beobachten, dass sich das Land immer mehr auf Reisende einstellt. Auch die Infrastruktur ist derzeit ziemlich im Ausbau.

Irgendwie hatte ich mich mit diesem Land vor unserer Abfahrt im letzten Monat gar nicht beschäftigt, weil...ja...es mich irgendwie nicht reizte. Umso erstaunter bin ich nun über die - man betone - grandiose landschaftliche Vielfältigkeit des Landes. Das Küstengebiet ist schonmal kaum zu toppen. Naja, die Berge, die wir am 14.09.2010 Richtung Norden durchfuhren, eigentlich genauso wenig. Mir fehlen zu dem Ganzen hier die richtigen Worte. Ich kann nur sagen, dass es sich wirklich lohnt, dieses Land zu bereisen! Ich bin sehr beeindruckt!

Am 14.09.2010 dann wollten wir uns die Hauptstadt Montenegros, Podgorica, ansehen. Wir wollten uns irgendwo einen günstigen Parkplatz suchen, um uns dann zu Fuß auf den Weg zu machen. Leider mussten wir schnell feststellen, dass es hier nun wirklich nicht einfach ist, Parkplätze zu finden, allein, weil oft die Beschilderung fehlt. Darf hier nun geparkt werden oder darf es nicht? Oder ist ihnen das hier eh egal? Es parkt sowieso fast jeder so, wie es ihm gerade passt... Hinzu kommt das hohe Verkehrsaufkommen in der Stadt, was die Suche nach einem Parkplatz nicht wirklich vereinfacht. Insofern gaben wir die Suche nach einem Parkplatz alsbald wieder auf und besichtigten Podgorica City (scheinbar eh ohne Vorhandensein einer "richtigen" Fußgängerzone) per Auto und knipsen hieraus etliche Bilder. Anschließend machten wir uns dann auf in die Berge.

Hier den richtigen Weg nach Norden zu der von uns angepeilten Straße zu finden, erwies sich MAL WIEDER als nicht sehr einfach. Muss mal grad weg...
So, endlich hat der Pieda auch sein Foto mit der Tara-Brücke und mir soeben knipsen können. Bei Ankunft hier am 14.09.2010 hatte ich seit langer Zeit mal wieder so leicht gereizte Stimmung und wollte nicht fotografiert werden. Also musste das gerade nachgeholt werden!

Aber zurück zum eigentlichen Thema: Niemand aber auch ahnte, dass SOLCHE Straßen uns den richtigen Weg führen sollten - eigentlich kaum vorstellbar. Eine der wenigen englischsprachigen Einwohnerinnen bestätigte uns nach langem Hin- und Hergejuckel und nach langem Suchen letztendlich, dass wir uns auf der richtigen Strecke zu unserem Ziel befinden und der Straße einfach folgen müssten.Trotz etlicher Zweifel folgten wir der Straße. Uns blieb im Grunde auch nichts anderes übrig, weil sich an den Kreuzungen einfach keine Wegweiser befanden. Über unseren Weg könnt ihr euch anhand der Fotos selber ein Bild machen.

Irgendwann später:

Bevor ich den Blog beende, muss ich doch noch eben etwas los werden. Laut Legende unseres Straßenatlasses sollen hier (wie auch schon vorher - aber nicht mit 100%iger Sicherheit - festgestellt) die schlimmsten Schotterpisten BUNDESstraßen wie bei uns die B214 sein!!!!! Wie schon erwähnt, weiß man hier selten, ob man wirklich den richtigen Weg eingeschlagen hat. Wir fuhren bestimmt schon 1,5 Stunden reine Schotterpiste, als ausnahmsweise mal ein Hinweisschild kam, welches bestätigte, DASS wir uns auf einer solchen "Bundesstraße" befinden. Mitten im Nichts tauchte dann später außerdem die Grenze zu Bosnien-Herzegowina auf, so wie es in unserem Atlas auch eingezeichnet ist. Kaum zu glauben! Ihr werdet die Bilder in unserer Gallery finden! Gerne hätte ich ja den Grenzübergang fotografiert, hatte mich aber nicht getraut. Zumal es in einigen Ländern (oder jedem?) ohnehin verboten ist... Nach der Grenze fuhren wir wieder endlos lange Zeit Schotterpiste mit Kreuzungen, an denen Schilder fehlten und wir uns gezwungenermaßen für eine Richtung entscheiden mussten ohne zu wissen, wo sie uns hinführt. Ich bin gespannt, wann mal wieder die ersten Anzeichen von Zivilisation auftauchen ...

Mostar

15. September 2010 2:19 PM, by Peter

Auf dem Weg von Sarajevo nach Mostar am 07.09.2010 ergab sich für uns leider keine passende Übernachtungsmöglichkeit, so dass wir direkt bis nach Mostar durchfuhren. Dort hatten wir das Glück, eine günstige Pension zu finden. Somit konnten wir mal wieder in einem Bett schlafen. Da es aber schon spät am Abend war, haben wir außer Duschen und Fotos sortieren für die Homepage nichts mehr angestellt und sind erst am nächsten Tag in die Stadt gefahren. Nachdem wir dort vom Parkplatzwächter unseres bewachten Parkplatzes vor Terroristen und Abstechern in Seitengassen gewarnt worden waren, war das Erste, was uns in der Stadt erwarten sollte, mehrere bettelnde Frauen und Kinder, die die Straßen zum touristisch überlaufenen Zentrum belagerten.

Im Zentrum erwartete uns dann die mittelalterliche Altstadt mit der alten Brücke "Stari Most". Trotz der vielen Touristen war es schon beeindruckend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass die Brücke und Teile der Stadt im Krieg zerstört wurden und die Restaurierungsarbeiten erst 2003 beendet wurden.

"Stari Most" wurde ursprünglich im 16. Jahrhundert erbaut und gilt als Meisterwerk der damaligen Ingenieursbaukunst. Genau diesen Eindruck vermittelt sie auch, wenn man vor ihr steht. Von einem osmanischen Sultan in Auftrag gegeben, galt sie als Brücke zwischen Ost und West, Christentum und Islam sowie zwischen katholischen Kroaten und orthodoxen Serben. Nach dem Wiederaufbau und die Aufnahme der Brücke in die UNESCO Weltkulturerbeliste gilt sie nun als Symbol der Versöhnung und internationalen Zusammenarbeit sowie das friedliche Zusammenleben verschiedener Völker. Bekannt ist die Brücke außerdem für die Brückenspringer, die nach langer Tradition von der Brücke ins die 19 Meter tiefer fließende Neretva springen. Ein paar dieser Springer sahen wir auf der Brücke, aber leider keinen Sprung.

Die um "Stari Most" gelegene Altstadt aus der osmanischen Zeit ist aber nahezu genauso beeindruckend. Hoffentlich kann man sich an Hand der Bilder in der Gallery einigermaßen einen Eindruck darüber verschaffen.

Als wir die Altstadt ausreichend erkundet hatten, machten wir uns auf den Weg zum Auto, um die Stadt zu verlassen und Richtung Split aufzubrechen. Dies stellte sich als komplizierter heraus als erwartet. Nachdem wir ca. eine Stunde durch die Stadt gefahren sind, um die Straße Richtung Split zu finden, haben wir aufgehört, uns auf die spärliche Beschilderung zu verlassen und haben unseren Kompass herausgesucht. Mit der Information über die anzupeilende Himmelsrichtung machten wir uns auf einer mittelgroßen Straße auf, die Stadt zu verlassen. Kurz nach Ende der bebauten Gebiete wurde die Straße deutlich schmaler. Was uns etwas Hoffnung gab, waren gelegentlich auftauchende andere Verkehrsteilnehmer und hin und wieder ein paar Ansammlungen von Häusern, die wir passierten und die dort wohl als Dorf gelten. Teilweise gab es auch Schilder, die auf kommende Orte hinwiesen, die jedoch auf unserer Karte nicht verzeichnet sind. Nach einigen Wendemanövern und Routenänderungen, wenn wir mal wieder an einer unbeschilderten Kreuzung den falschen Weg einschlugen und irgendwann auf ein abruptes Ende des Weges stießen, wurden wir wieder ermutigt, als wir zu einem Ortsschild kamen, dessen Bezeichnung wir auch auf unserer Karte wiederfanden. Zwar hatten wir anscheinend doch irgendwie eine Nebenstraße erwischt und befanden uns mitten in den Bergen, jedoch war die Richtung grob die gewünschte und über eine kleinen Umweg konnten wir auf die Straße Richtung Split gelangen. Also ging die Fahrt auf diesem Weg für uns weiter.

Wir kamen so an sehr abgelegenen Häusern vorüber und haben einen kleinen Eindruck vom Leben in den Bergen Bosniens erhalten.

Nach einigen Bergpässen gelangten wir wieder in ein "Dorf". Wir hatten die Möglichkeit, zwei asphaltierte Wege und zwei Schotterwege hinaus zu nehmen. Die asphaltierten Wege waren naheliegender Weise unsere erste Wahl, stellten sich jedoch früher oder später als Sackgassen heraus. Nun standen wir vor der Wahl, den stundenlangen Weg zurück nach Mostar zu nehmen oder aber irgendwo in Bosnien-Herzegowina in den kaum bewohnten Bergen einen Schotterweg weiter zu fahren, von dem wir keine Ahnung hatten, wo er uns hinführt. Wir sind natürlich auf dem Schotterweg weiter gefahren. Die gröbsten Zweifel verflüchtigten sich, als der Schotter wieder in Asphalt überging. Sie kamen aber schnell wieder auf, als nach zwei bis drei Kurven aus dem Fahrbahnbelag wieder Schotter wurde. Häuser gab es nun auch keine mehr, aber dafür tauchten nun am Straßenrand Schilder auf, die vor Landminen warnten.

Kurz bevor wir kapitulieren wollten, sahen wir im Tal unter uns einen See, an dem eine größere asphaltierte und von Lastwagen befahrene Straße entlangführte. Unser Schotterweg schien direkt auf diese Straße zu führen. Und in der Tat gelangten wir schließlich am Ende unseres Weges in einen Ort im Tal der auch mal ein paar öffentliche Gebäude, wie Kirche und Kneipe enthielt und, was uns am meisten freute, hier gab es wieder Fahrbahnmarkierungen!

Nach Verlassen des Ortes kamen wir an eine Straßengabelung, an der - natürlich - keine Schilder den Weg wiesen. Also nahmen wir wieder den Kompass zur Hand und mit der Gewissheit, wieder in der Zivilisation zu sein, fuhren wir gen Westen.

Wir durchquerten nun ein langgezogenes Tal und passierten einige Ortschaften. Bisher fanden wir jedoch keinen Ort auf unserer Karte wieder und wussten somit nicht wirklich, wo wir nun wieder waren. Noch in Gedanken darüber, wo wir uns wohl befinden, fuhren wir nach einer S-Kurve plötzlich direkt in eine auf der Straße stehende Kuhherde. Da wir, wie überall auf unserer Tour, sehr vorsichtig fuhren, passierte glücklicher Weise nichts. Von nun an begannen wir, die Warnschilder, auf denen eine Kuh abgebildet war, mehr zu beachten.

Auf dem weiteren Weg durch das Tal trafen wir auf der Straße mehrere Kuhherden, eine Schafherde, eine Ziegenherde und ein Huhn.

Irgendwann bemerkten wir, dass uns die Menschen überall sehr erstaunt ansahen. Als wir nach einigen Kilometern in einem Dorf plötzlich ans Ende der Straße kamen, die hier von einer normalen Straße mit Mittelstreifen direkt in einen Schotterweg überging, wussten wir auch wieso. In diesem Tal gibt es nur einen Ausweg und wir hatten uns mal wieder für die falsche Richtung entschieden. Also ging es das komplette Tal wieder zurück. Hier kamen wir dann endlich auf eine Straße mit Schildern, die uns weiterhalfen. Links nach Sarajevo, rechts nach Mostar. Wir waren also irgendwie wieder auf die Straße gelangt, über die wir von Sarajevo nach Mostar gefahren waren.

Nach Sarajevo zu fahren machte keinen Sinn, also ging es nach unserem mehrstündigen Bergtrip wieder nach Mostar. Als wir dort ankamen, wurde es auch langsam etwas dunkel.

Wir fuhren noch einmal durch die Stadt auf der Suche nach der Straße Richtung Split. Diese endete wieder vergeblich und wir entschieden uns, Richtung Dubrovnik zu fahren und über einen Umweg, auf den es nun auch nicht mehr ankam, an unser Ziel zu kommen.

Diesmal konnten wir den Weg gut verfolgen und erreichten gegen 21:00 Uhr einen Parkplatz wenige Kilometer vor Split. Hier bereiteten wir uns auf eine erneute Übernachtung im Auto vor. Nach einem ereignisreichen Tag konnten wir nun doch kurz vor dem Ziel unsere Augen schließen und schlafen.

Kurze Anmerkung von der Arja: Pieda, richtig, richtig coole Kurzfassung unseres langen und erlebnisreichen Weges!!!!!

Sarajevo

7. September 2010 12:05 PM, by Peter

Unsere Übernachtung auf dem Parkplatz außerhalb von Sarajevo hatten wir bis auf die Unterbrechung durch die Holzverladeaktion gut überstanden, so dass wir uns morgens direkt in die Hauptstadt aufmachen konnten.

Zunächst brauchten wir erst einmal einen Parkplatz möglichst in Zentrumsnähe. Dafür sind wir komplett durch die Innenstadt gekurvt. Hier sei angemerkt, dass die Stadt als "not driver-friendly" und mit "awkward one-way-systems", "largely pedestianised" und "with minimal parking" in unserem Eastern Europe Guide beschrieben wird. Wir stellten schnell fest, dass dies nicht unbegründet ist. Da wir im Zentrum kein Glück hatten, sind wir zunächst in einem anderen Stadtteil, wo wir einen bewachten Parkplatz fanden, einen Espresso (für 0,75 EUR) trinken gegangen, um zu planen, wie wir weiter vorgehen.

In unserem Guide fanden wir ein paar Adressen von Hostels. Also machen wir uns wieder ins Zentrum auf. Beim Abklappern der Hostels konnten wir uns schon einen ersten Eindruck der Stadt verschaffen. Durch den alten Teil aus der osmanischen Zeit und die vielen Moscheen sowie den moderneren, eher westlich orientierten Teil, der Stadt, ist es sehr abwechslungsreich hier. An ein paar Fassaden der Häuser sind noch Spuren vom Krieg erkennbar, aber überwiegend ist von der Zeit nicht mehr viel zu sehen.

Da die Hostels für unsere Verhältnisse doch ziemlich teuer sind, hatten wir uns entschlossen, hier doch nicht zu übernachten und uns den Rest des Tages erst einmal weiter die Stadt anzuschauen, bevor wir uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Ziel machten.

Zum Glück hatten wir einen sehr schönen Tag mit viel Sonnenschein, so dass wir uns in der Altstadt erstmal in ein Cafe setzen konnten, um die Menschen zu beobachten und die Atmosphäre zu genießen. Teilweise kommt es einem hier vor wie in Barcelona, die um die Stadt liegenden bebauten Hügel, die Innenstadt mit den Einkaufsstraßen, den Gassen und den Plätzen und dazu die Sonne, die den ganzen Tag scheint.

Nachdem wir dann noch etwas durch die Stadt geschlendert sind, geht es nun weiter nach Mostar, der zweitgrößten Stadt Bosnien-Herzegowinas. Dort soll es eine sehr schöne Innenstadt und eine berühmte, mittelalterliche Brücke geben. Mal schauen, was uns dort erwartet.

Auf dem Weg dorthin geht es wieder durch die Berge. Irgendwo müssen wir uns dann noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchen.

06. 09. 2010 - Teil 3

6. September 2010 20:45 PM, by Arja und Peter

Obwohl es nicht so eingeplant war, haben wir heute doch die komplette Strecke von den Plitvicer Seen nach Sarajevo zurückgelegt.

Die Landschaft auf dem weiteren Weg nach Sarajevo ist sehr unterschiedlich geprägt. Eine sehr lange Strecke nach der Grenze waren links und rechts von uns nur Wiesen unbewirtschaftetes Land, vereinzelte Bäume und zerstörte Häuser. Auf den Wiesen liefen teilweise große Schafherden, aber nur vereinzelte Kühe. Nach und nach wurde die Landschaft immer hügeliger. Besonders spektakulär wirkten später die oft in Nebel gehüllten bewaldeten Berge. Wir durchfuhren Täler, in denen die Natur noch völlig frei und ohne menschliches Einwirken erhalten ist. Nachdem wir lange Zeit Strecken ohne Anzeichen jeglicher Zivilisation passierten, häuften sich die (kleinen) Ortschaften bis wir irgendwann die Vorstädte von Sarajevo erreichten.

Im Gegensatz zu den teilweise arm wirkenden kleineren Ortschaften ist hier ein großes Angebot sämtlicher Gewerbearten zu finden. Große Märkte und Einkaufsmöglichkeiten reihen sich aneinander. Die Wohnhäuser befinden sich von Außen in wesentlich besserem Zustand.

Da es langsam auf den Abend zu ging, überlegten wir uns, eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Campingplätze waren ziemlich rar bis gar nicht vorhanden, so dass wir uns auf die Suche nach einem Hotelzimmerchen machten. Das erste von uns angesteuerte Hotel bzw. Motel lag direkt im Industriegebiet. Zwar machte das Motel von Außen und auch von Innen einen sehr guten Eindruck, jedoch sah das Drumherum zum Fürchten aus. Wir machten uns also schnell wieder vom Acker.

Das nächste Hotel überstieg unsere Ansprüche bei Weitem. Dennnoch fragten wir nach den Preisen (fragen kost ja nix). Wie erwartet, aber nicht erhofft, überstiegen die Zimmerpreise entsprechend unser Budget. Somit strichen wir unsere Hotelpläne und machten uns auf den Weg zu einem - in unserer Karte eingezeichneten - Campingplatz. Wir wurden nun zum zweiten Mal (Ähnliches widerfuhr uns in Plitvice) von unserem Atlas in die Irre geführt :( .

Daher sitzen wir nun Blogschreibend auf einem dunklen Parkplatz vor Sarajevo und hoffen, die Nacht schlafen zu können. Denn morgen wird ein neuer anstrengender und aufregender Tag vor uns liegen - hoffentlich mit schönem Wetter und tollen Eindrücken der Bosnischen Hauptstadt. Gute Nacht!

P.S.: Was macht das arme Arjalein nur, wenn es mal für kleine Mädchen muss :( ? Zusammenkneifen???

6. September 2010, 22:50 Uhr

Vor ca. einer Stunde überlegten wir uns, wir sollten vor dem Schlafen vielleicht doch noch einmal unser kleines Geschäft vollrichten und dachten darüber nach, wie wir das am Geschicktesten vollziehen können, ohne dass die Arja vor Angst im Dunkeln umkommt - zumal am Ende des Parkplatzes und wohl auch dahinter Wohngebäude stehen, die teilweise noch belichtet waren (Sabrina, ein toller Bandwurmsatz, oder :) ?).

Wir hatten uns gerade dazu entschlossen, noch ein wenig zu warten, als plötzlich ein Pkw auf den Parkplatz fuhr und hinter uns hielt. Es versammelten sich ca. drei männliche Gestalten, ehe auch noch ein mit Holz beladener Lkw direkt auf uns zufuhr und neben uns hielt. Nun waren es fünf Leute, die um den Lkw liefen - somit auch direkt an uns vorbei (HIIIIILFEEEEEE!!!!!!!!) und die Ladung begutachteten. Das ganze Szenario schauen wir uns seit dem mit einer Tüte Gummibärchen (Hacki, mmmmmmmmh lecker, Schweineschwarte!!!) an und hoffen, dass die Leute dort bald zum Ende kommen, damit wir pullern und anschließend schlafen können.

Wir hatten schon Angst, Zeugen illegalen Handelns und erwischt zu werden. Die Händler hätten uns beiseite schaffen müssen! Es scheint sich aber tatsächlich nur um eine Holzlieferung zu handeln, wobei wir uns hier die Frage stellen, wer zum Teufel einem - scheinbar - Privathaushalt um solch eine Uhrzeit solch eine Holzmenge liefert???!!!

Der Lkw ist inzwischen völlig abgeladen, die Lage vor Ort scheint sich aber dennnoch vorerst nicht zu entspannen. Wir werden also nun ohne Entleerung unserer Blasen, dafür mit Highlife auf dem Parkplatz versuchen müssen, zu schlafen. Sind allmählich doch etwas müde.

06. 09. 2010 - Teil 2

6. September 2010 12:46 PM, by Arja

Heute früh - nach meinem letzten Blogeintrag - haben wir dann unseren gestern ursprünglich geschmiedeten Plan noch einmal verworfen und uns überlegt, dass es doch toller wäre, nicht Richtung Split sondern nach Sarajevo zu fahren. Also machten wir uns nach Verlassen des Campingplatzes auf den Weg. Unser Auto konnten wir übrigens regenlos packen. Die Sachen waren zwar natürlich alle ziemlich nass und dreckig, aber wenigstens hat es nicht mehr geregnet!

An der Grenze zu Bosnien-Herzegowina, die da ja unweit unseres letzten Übernachtungsortes liegt, war ich schon schwer beeindruckt. Leider haben wir uns die üblichen Dinge nicht auf Bosnisch mit rausgesucht, so dass wir die Grenzbeamten (um wenigstens etwas Eindruck zu schinden) dann auf kroatisch begrüßt haben. Insgesamt durchliefen wir drei Kontrollen, zwei der Beamten haben uns auf Deutsch verabschiedet - NETT :) !!! Wir hatten schon Angst, wir würden an der Grenze so richtig schön geflitzt und das bei Dauerregen. Es wurden aber nur unsere Pässe kontrolliert, gefragt, wo wir hin wollen und der letzte Beamte hat dann noch die grüne Versicherungskarte sehen wollen. Lief also alles reibungslos. Grad in Bosnien, mussten wir erst einmal unsere Kühlbox wieder auffüllen und hielten an einem Gebäude an, welches wir für ein großes Einkaufszentrum (von der Größe verglichen mit Real oder so) hielten. Hmh...dem war nicht so - ein kleiner "Tante-Emma-Laden". Da der Laden der Größe nach nicht unseren Erwartungen entsprach, fragten wir lieber vor Auswahl der zu kaufenden Dinge, ob wir mit Kreditkarte zahlen können. Dies war nicht möglich. Der Mann fragte uns, ob wir Deutsche seien (hatten ja auf Englisch gefragt), was wir bejahten. Somit fragte er uns auf DEUTSCH, in welche Richtung wir fahren und erzählte uns, dass ca. einen km weiter ein größerer Laden sei, in dem man auch mit Kreditkarte zahlen könne. Angekommen in diesem Laden habe ich mich gefreut wie ein kleines Kind. Mittendrin in dem Leben der Menschen in einem fremden Land jenseits irgendwelcher Touristenpunkte, genau das, was ich will - toll!!!

Gekauft haben wir unter anderem bosnische Schokolade. Der Schokivorrat, der uns von zu Hause mitgegeben wurde, ist leider schon beendet. Heute wäre der - weiß nicht genau - dritte oder vierte schokifreie Tag für mich gewesen. Leider haben mir bereits nach dem zweiten Tag die Hände dermaßen gezittert, ich hatte Schweißausbrüche, heute KONNTE ich einfach nicht mehr widerstehen. Für 300 g Schokolade haben wir umgerechnet fast 2,00 EUR bezahlt - die Schokolade war echt gut!!!!

Zur Zeit ist Peter am Fahren, während ich hier den Blog verfasse. Eine wirklich unvorstellbar lange Strecke war einfach nur NICHTS!!!!! Bis auf ein paar vereinzelte, wohl im Krieg zerstörte, Ruinen. Peter sagte, es sei gut, dass er fahre und ich unsere Blogeinträge, die wir die letzten Tage auf Papier verfasst haben, hier im Schlepptop eingebe. Auf meine Frage hin, warum, antwortete er, dass überall an der Straße tote Tiere liegen würden. Sogar ein Hund war dabei :(. Die Zeit, die wir hier jetzt durch Bosnien fahren, liefen schon drei Hunde auf den Straßen rum. Straßenhunde? Einer von ihnen hatte irgendwie zur Seite gedrehte Füße, nicht verletzt, eher wir eine Fehlstellung. Der Hund tat mir echt Leid. Hoffe, dass er ein gutes Zuhause hat. Möchte nicht unbedingt solch ein Tierelend sehen, welches mich ja schon in Kroatien erwarten sollte, aber ein Glück bislang nicht erwartet hat! Schon wieder ein Hund, und das fast im Nichts. Würd ihn gerne einstecken und mitnehmen :(. Zu sehen hier gibt es auch (ich selber haben es wegen des Schreibens nicht gesehen) Kühe und Pferde direkt an der Straße, ganz allein, nicht eingezäunt

Jetzt aber möchte ich mir doch endlich einmal die Landschaft weiter betrachten, die wir hier so durchfahren, ein paar Bilder aus dem fahrenden Auto schießen und beende meinen Blogeintrag hiermit.

06. 09. 2010 - Teil 1

6. September 2010 12:43 PM, by Arja

Liege hier gerade (08:45 Uhr) im Zelt rum und kann seit geraumer Zeit nicht mehr schlafen. Es regnet unaufhörlich wie Sau seit mindestens zwei Stunden. Bis 12:00 Uhr müssen wir den Zeltplatz geräumt haben. Soll heißen: Nasse Stühle - ins Auto, nasser Tisch - ins Auto (regnet ja so doll, dass Abtrocknen sich nun wirklich gar nicht lohnen würde), nasses Zelt - ins Auto, nasse (und noch viel schlimmer: schön nass dreckige) Zeltunterlagen - ins Auto, triefend nasse Handtücher, die wir gestern nach dem Duschen noch zum Trocknen (!) aufgehängt hatten - ins Auto, letztendlich völlig durchgenässter Peter und auch völlig durchgenässter meiner Einer - ins Auto. Hatten uns gestern noch so darüber gefreut, dass wir endlich mal mehr System in die Art und Weise des Autoüberladens bekommen haben, so dass wir nun endlich wenigstens etwas mehr Sicht durch den Rückspiegel haben. Tja, weit gefehlt, nachher wird wohl alles nur darauf gepfeffert, ohhhhh jeeeeee... Die Wärmflasche sowie die Sonnenmilch, welche wir schon seit fast Anbeginn vermissen, aber definitiv eingesteckt haben, sind noch immer verschollen, obwohl wir das Auto nun wirklich mehrfach umgeräumt haben. Nein, natürlich haben wir nicht das AUTO sondern den INHALT des Autos umgeräumt ;) ! Wer weiß, wann und wo wir sie mal wieder ausmachen? Aber erstmal hoffe ich, dass es doch nochmal aufhört zu regnen, damit wenigstens wir selber beim Packen trocken bleiben!!! Ich grüße alle Daheimgebliebenen, insbesondere Mapa, Hacki, Marv, Käse, Lars T., Tschonie und Kleinmarno. Selbstverständlich nicht zu vergessen sind meine Lieblinge der Ponschbär, die Emma, die Ülef, die Bianca und die flotte Lotte! Wer von euch Familie dies als erstes liest, bitte ich, liebe Grüße und dicke nasse Knutscher an alle soeben Genannten zu verteilen!!! Ich hab euch lieb, und ja, ich vermiss euch auch schon etwas ;) !

Kroatien

5. September 2010 12:43 PM, by Arja

Nach unserer (leider - das eine will man, das andere muss man) nur einen Übernachtung in Slowenien sind wir wieder durchgestartet, direkt nach Kroatien. Auf dem Campingplatz bei Porec merkte Peter, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmte. Sollte er sich tatsächlich mit einer fetten Erkältung bei mir angesteckt haben??? Ja, so sollte es dann wirklich kommen, grrr.......! Kurz vor geplanter Abfahrt in Deutschland habe nämlich ich mir so richtig schön die Rüsselseuche eingefangen, so dass der Abfahrtstermin vom 29.08. auf den 30.08.2010 verschoben werden musste. Dennnoch haben wir bereits am Samstag trotz meines schlechten Wohlbefindens mit dem Packen begonnen. Wie dem auch sei. Eigentlich wollten wir auf dem Campingplatz bei Porec nicht lange verweilen, dachten uns aber, dass es vielleicht doch besser sei, drei Nächte dort zu bleiben, damit Peter sich erst einmal auskurieren konnte - mit Hilfe von Tabletten, die wir uns in Deutschland noch für den Fall der Fälle in unsere Reiseapotheke gepackt hatten. Den zweiten Tag dort verbrachte Peter also fast nur im Zelt. Ich "musste" insofern den Tag allein am Strand mit Lesen, Musik hören und Leute beobachten (TOLL :) ) verbringen. Die Tage in Porec waren insofern - zumindest für mich - äußerst entspannend.

Gestern räumten wir dort den Zeltplatz und machten uns auf den Weg zu den Plitvicer Seen. Nachdem wir den ganzen Tag unterwegs waren und endlich unser Zelt aufgestellt war, hatten wir extremen Kohldampf. Was sollen wir nur essen? Will PIZZA!!!! Da wir uns einen solchen Luxus ja aber nicht leisten können, fiel unsere Wahl auf Chilispaghetti mit selbst gemachter Tomatensoße, frischen Möhrchen, Paprika und Zwiebeln. Während des Gemüseschnippelns fing es leicht an vom Himmel zu Tröpfeln. Es entwickelte sich rasch ein starker Regenschauer, so dass wir schnell improvisieren mussten. Wir zogen mit sämtlichen Kochutensilien (der Gaskocher war schon in vollem Gange) in unser Vorzelt. Unser Essen köchelte fröhlich vor sich hin und es wurde endlich mal mollig warm im Zelt. Überflüssiger Weise fing es nun auch noch an zu Blitzen und zu Donnern. Trotzdem ließen wir uns den Appetit nicht verderben - auch nicht von den drei Spinnen, welche sich in unser Zelt schlichen und die Peter zu beseitigen hatte :D !

Am nächsten Tag haben wir uns dann die Seen angeschaut. Es ist einfach nur toll hier. SO türkis-blaues, SO klares Wasser und solch eine Landschaft habe ich im Leben noch nicht gesehen! Ein paar der besten Bilder haben wir für euch rausgepickt und ins Internet gestellt, damit ihr euch selber einen kleinen Eindruck verschaffen könnt.

Morgen werden wir weiterfahren in Richtung Split, uns dort ein paar Dinge ansehen, insbesondere Bol auf Brac (Sabrina :) ) und euch später wieder auf den Stand der Dinge bringen! Sogar ein paar Brocken kroatisch können wir schon, müssen uns aber dennnoch etwas ranhalten beim Lernen. Allzu lange werden wir diesem Land die Ehre nicht mehr erweisen.

P.S.: Bald müssen wir uns das Rauchen wirklich abgewöhnen (Mapa, ihr habt es doch eh geahnt...), Zigaretten neigen sich dem Ende zu und wir haben uns geschworen, keine neuen mehr zu kaufen. Also, viel Erfolg :) ! Tschakka Tschakkeline, wir schaffen das - el eshteri!

P.P.S.: Peer, wir haben angefangen, Haushaltsbuch zu führen ;) !

Abfahrt

31. August 2010 12:38 PM, by Arja und Peter

Nachdem die allerletzten Kleinigkeiten nun auch noch Platz im Auto gefunden haben, ging es heute also wirklich los. Abfahrt 14:01 Uhr in Voigtei/Steyerberg/Germany.

Die ersten Probleme ergaben sich bereits kurz zuvor, als der Jugendherbergsausweis von Peter unmittelbar vor der Abfahrt spurlos verschwunden war. Auch nach langem Suchen tauchte er nicht wieder auf. Insofern musste Peter zum Telefonhörer greifen und bei der Servicehotline des DJH anrufen. Hier wurde ihm glücklicher Weise gleich geholfen, ein Ersatzdokument wurde direkt per Mail zugeschickt. Nachdem wir dieses ausgedruckt hatten, machten wir uns dann endlich auf den Weg unserer langen und sicherlich interessant werdenden Reise.

Problem Nummer 2 (Wie soll es auch anders sein?) folgte dann nach ca. 142 km. Beim ersten Tankstopp in Paderborn sollte Arjas Kreditkarte zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Dies vergeblich. Auch nach zweimaliger Eingabe der PIN verweigerte das Gerät die Zahlung. Verwirrung breitete sich aus, die ganze Sache wurde langsam auch schon etwas mehr unangenehm, obwohl der Herr an der Tankstelle äußerst nett war. Wir hatten uns schon überlegt, ob der gute Herr dachte, es sei vielleicht gar nicht unsere Kreditkarte und wir seien irgendwelche Schwerverbrecher oder so ;). Nun gut. Gut, dass der Peter noch genug Kleingeld in seinem Portemonnaie bei sich trug, denn auch Peter wusste die PIN seiner Kreditkarte nicht. Nach mehreren Telefonaten mit unseren Eltern stellte sich heraus, dass zum Einen Arja eine falsche PIN hatte, nämlich die der Bankkarte der DKB und nicht die der Kreditkarte, zum Anderen Peter den Zettel mit seiner PIN zu Hause im Altpapier deponiert hatte, anstatt ihn mitzunehmen. An dieser Stelle vielen Dank an die Unterstützenden zu Hause, die diese Fragen für uns klären konnten!!!

Auch die nächste Pause hielt wieder Überraschungen für uns breit. Der verloren geglaubte Jugendherbergsausweis von Peter tauchte auf mysteriöse Weise in seinem Portemonnaie auf!!! Wie kam er dort bloß unbemerkt hinein???

Glücklich über den Ausgang sämtlicher Hindernisse fuhren wir also weiter.

Nach stundenlangem Dauerregen ergab sich plötzlich eine Wetteränderung, mit der wir nun überhaupt nicht gerechnet haben. Anstatt dass, wie von uns erhofft, der Regen endlich nachlässt, verwandelte er sich in Schnee!!! Wie gut, dass wir unsere Winterreifen aufgezogen hatten!!! Ein paar gute Stunden später sollten wir aus dem Schnee in die direkte Sonne mit 25 Grad Celsius kommen...

Da wir - wohl verständlicher Weise - keine Lust hatten, in strömendem Regen zwecks Nachtruhe unser Zelt aufzubauen, musste die Reise zwangsläufig fortgesetzt werden. Nach insgesamt 1.288 km und einem kurzen Nickerchen auf einem Parkplatz in Izola/Slowenien erreichten wir um 09:50 Uhr unser vorläufiges Ziel, einen Campingplatz direkt an der slowenischen Mittelmeerküste in Lucija.

Neues Design für die Homepage

12. August 2010 9:50 PM, by Peter

Die Homepage wurde nochmal komplett überarbeitet. Ich denke mal der aktuelle Aufbau wird aber nun erstmal so bleiben. Hoffentlich gefällt es auch der Allgemeinheit so. Sofern nichts mehr dazwischen kommt soll es am Montag nun wirklich losgehen. Morgen ist noch ein Termin im Krankenhaus abzuwarten. Sofern ich das ok der Ärzte wegen meinem Mittelhandknochenbruch bekomme, steht uns nichts mehr im Wege.

Das Packen ist auch in den letzten Zügen. Klamotten sind rausgesucht, die letzten wichtigen Einkäufe wurden erledigt und unser Carnet de Passage ist auch rechtzeitig eingetroffen.

Am Sonntag sollen die Sachen dann alle im Auto verstaut werden.

Jetzt heißt es Abschied nehmen und auf in die Freiheit :)

Int. Fahrzeug- und Führerschein

6. August 2010 11:34 AM, by Peter

Wir sind nun mit internationalen Führerscheinen ausgestattet. Ging ohne Probleme beim Strassenverkehrsamt. Und nachdem man uns zunächst sowohl telefonisch als auch vor Ort gesagt hat, dass ein internationaler Fahrzeugschein nicht existiert haben wir heute doch noch einen bekommen. Schon merkwürdig, dass die Mitarbeiter im Strassenverkehrsamt selber nicht wissen welche Dokumente sie ausstellen können.

Naja jetzt haben wir wenigstens die Dokumente. Nun fehlen nur noch die Visa (sollten auch heute ankommen) und das Carnet de passage.

Neue Inhalte auf der Homepage

4. August 2010 6:37 PM, by Peter

Heute wurde die Homepage um eine Gallery, ein Gästebuch und einen Kalender erweitert.

Die Karte habe ich durch ein iframe von maps.google.de ersetzt. Ich denke das ist etwas einfacher und übersichtlicher.

Homepage und Blog erstellt

3. August 2010 9:35 PM, by Arja und Peter

Soeben habe ich unsere Homepage www.arjaundpeterunterwegs.de und unseren Blog erstellt und eingerichtet. Optisch wird sich in den nächsten Tagen noch einiges ändern aber die Plattform, um über unsere Reiseerlebnisse zu berichten ist damit schonmal vorhanden.

Geplant ist regelmäßig Reiseberichte und Bilder hochzuladen. Ich hoffe mal das kriegen wir auch hin. Mal sehen wie oft wir die Möglichkeit haben ins Internet zu gehen.

So, noch knapp 2 Wochen bis es los geht.